Pressemitteilung | Handelskammer Bremen - IHK für Bremen und Bremerhaven

Konjunkturreport der Handelskammer zum Herbst 2009: Geschäftsaussichten deutlich verbessert / Risiken bleiben aber bestehen

(Bremen) - Der positive Ausblick der Sommerumfrage hat sich bestätigt: Die bremische Wirtschaft blickt wieder besseren Zeiten entgegen. Zwar beurteilen viele Unternehmen die derzeitige Lage noch als unbefriedigend. Eine Mehrheit der Betriebe rechnet aber mit verbesserten Geschäftsaussichten in den nächsten Monaten. Zuversichtlich sind insbesondere der Maschinen- und Raumfahrzeugbau, die Metallerzeuger sowie die Verbrauchsgüterhersteller. Zu diesem Ergebnis kommt der Konjunkturreport der Handelskammer Bremen zum Herbst 2009 unter 155 Unternehmen aus Verarbeitendem Gewerbe, Handel und Dienstleistung.

Als tragfähiger Pfeiler für die Binnenkonjunktur hat sich bislang der Konsum erwiesen. Auch das Auslandsgeschäft kommt allmählich wieder in Fahrt. Handelskammer-Hauptgeschäftsführer Dr. Matthias Fonger weist aber zugleich auf bestehende Risiken hin: "Die konjunkturelle Talsohle ist durchschritten, der Trend zeigt wieder nach oben. Aber angesichts des zu erwartenden Insolvenzanstiegs bei Unternehmen und steigender Arbeitslosigkeit sind Rückschläge nicht ausgeschlossen."

Dr. Matthias Fonger weiter: "Jetzt ist es außerordentlich wichtig, dass die Erholung nicht dadurch konterkariert wird, dass sich die Finanzierungsbedingungen für die Wirtschaft weiter verschärfen. Eine allgemeine Kreditklemme muss unter allen Umständen verhindert werden." Jeder vierte Betrieb in Bremen klagt derzeit über verschlechterte Kreditkonditionen, bundesweit liegt der Anteil gemäß der jüngsten Untersuchung des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) bei 26 Prozent. Darunter leiden besonders das Verkehrs- und das Baugewerbe sowie der Außenhandel. Bei der Personalplanung bleiben die Bremer Unternehmen allgemein zurückhaltend. "Ein Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Jahresende ist daher - trotz der stabilisierenden Wirkungen der Kurzarbeit - sehr wahrscheinlich", so Fonger.

Zu den Branchen im Einzelnen: Die Geschäftslage der Industrieunternehmen ist noch überwiegend unbefriedigend. Dennoch gibt es deutliche Anzeichen für eine konjunkturelle Erholung, insbesondere durch stärkere Impulse aus dem Ausland. Überdurchschnittlich zuversichtlich sind Metallerzeuger, Elektrotechnik sowie das Ernährungsgewerbe. Rückläufige Geschäfte erwartet dagegen die chemische Industrie. Die meisten Betriebe wollen ihre Investitionsausgaben in etwa beibehalten, einige wollen in zusätzliche Kapazitäten investieren.

Rückläufige Preise und Auftragseingänge beklagt die Bauwirtschaft. Viele Betriebe empfinden die Impulse aus dem bremischen Konjunkturprogramm als zu gering. Zufrieden sind die Unternehmen der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Sie erwarten in den kommenden zwölf Monaten eine etwa gleichbleibende Entwicklung.

Der Groß- und Außenhandel verzeichnet rückläufige Umsätze und weniger Gewinne. Die Branche rechnet nur mit geringen Geschäftsimpulsen. Allerdings haben sich die Aussichten im dritten Quartal in Folge stabilisiert, die Händler erwarten eine positive Entwicklung der Inlandsverkaufspreise. Der bremische Einzelhandel beurteilt die aktuelle Geschäftslage wieder etwas zurückhaltender als im Sommerquartal. Der Anstieg der Arbeitslosigkeit dürfte den privaten Konsum belasten.

Das Gastgewerbe verzeichnet einen unbefriedigenden Geschäftsausblick. Nachlassende Investitionen sind die Folge. Das Kreditgewerbe beurteilt die Konjunkturaussichten ebenfalls als unerfreulich. Die Beschäftigtenzahl dürfte in den kommenden zwölf Monaten abnehmen. Einen verbesserten Geschäftstrend meldet dagegen das Versicherungsgewerbe.

Die Verkehrs- und Logistikwirtschaft hat weitgehend die konjunkturelle Talsohle erreicht. Zwar sieht die Branche die aktuelle Lage noch überwiegend als schlecht an, aber die weiteren Aussichten verbessern sich allmählich. Die Personal- und Investitionsplanungen der Unternehmen sind weiterhin vorsichtig. Besser als zuvor beurteilen die Dienstleister die aktuelle Geschäftslage sowie die weitere Entwicklung, insbesondere die Unternehmen aus der IT- und Medienwirtschaft sowie der personenbezogenen Dienstleistungen.

Den vollständigen Konjunkturreport finden Sie unter www.handelskammer-bremen.de/konjunktur.

Quelle und Kontaktadresse:
Handelskammer Bremen Dr. Stefan Offenhäuser, Leiter, Public Relations Am Markt 13, 28195 Bremen Telefon: (0421) 36370, Telefax: (0421) 3637299

(el)

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