Pressemitteilung | kölnmetall Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln e.V. (AGV)

Konjunkturumfrage 2018/2019: Trübe Aussichten in der Kölner Metallindustrie

(Köln) - "Unsere Unternehmen sind aktuell pessimistischer gestimmt als noch zum Jahreswechsel 2017/2018", fasste Wolfgang Reß, Hauptgeschäftsführer von kölnmetall | Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln e. V., die Ergebnisse der heute veröffentlichten Konjunkturumfrage des Verbandes zusammen.

Die "trüben Aussichten" machten sich an mehreren Indikatoren bemerkbar - besonders deutlich werde dies bei den Geschäfts-, Auftrags- und Ertragserwartungen für die nächsten sechs Monate. Hierbei spiele sicherlich auch die Sorge vor einem ungeordneten Brexit eine Rolle, dessen Auswirkungen auf die hiesige Wirtschaft noch nicht ganz abzuschätzen seien.

Doch es gebe auch Licht am Horizont: Die Beschäftigungsentwicklung der letzten sechs Monate sei stabil, zudem wolle das Gros der Firmen auch in den nächsten sechs Monaten an ihren Stammbelegschaften festhalten. Anlass zur Freude gebe zudem das weiterhin hohe Ausbildungsengagement der Unternehmen.

Die Ergebnisse im Einzelnen:

Die Unternehmen der Metall- und Elektroindustrie in Köln und Umgebung zeigen sich mit ihrer aktuellen Geschäftslage zum Jahreswechsel etwas weniger zufrieden als ein Jahr zuvor. Während damals 50 Prozent ihre aktuelle Lage als gut bewerteten, sind es in der aktuellen Befragung nur noch 40,6 Prozent. Die Hälfte stuft die momentanen Geschäfte als immerhin befriedigend ein (Vorjahr: 33,3 Prozent), die verbleibenden 9,4 Prozent (16,7 Prozent) berichten von einer schlechten Lage.

Was die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate angeht, zeigen sich die Unternehmen deutlich pessimistischer: So erwarten nur 3,1 Prozent (12,5 Prozent) der Befragten eine bessere, 62,5 Prozent (79,2 Prozent) eine gleichbleibende Entwicklung. 34,4 Prozent (8,3 Prozent) befürchten eine Verschlechterung, ihr Anteil ist gegenüber der vorangegangenen Konjunkturumfrage damit merklich gestiegen.

Der Anteil derer, die sich aktuell über eine gute inländische Auftragslage freuen können, ist seit der letzten Umfrage von 37,5 Prozent auf derzeit 31,3 Prozent gesunken. 56,3 Prozent (45,8 Prozent) berichten von einer befriedigenden Auftragslage. Allerdings beschreiben 12,5 Prozent (16,7 Prozent) die derzeitige Inlandsnachfrage als schlecht. Die aktuelle Auftragslage aus dem Ausland wird von 40,6 Prozent (50,0 Prozent) der Unternehmen als gut eingestuft, ihr Anteil ist um 9,4 Prozentpunkte zurückgegangen. 43,8 Prozent (37,5 Prozent) sprechen von einer befriedigenden Lage, 15,6 Prozent (12,5 Prozent) beklagen dagegen eine schlechte Nachfragesituation.

Anlass zur Sorge gibt der Blick in die nähere Zukunft: Mit einer Verbesserung der Auftragslage im Inland in den nächsten sechs Monaten rechnen nur 6,3 Prozent (8,3 Prozent) aller befragten Firmen, 53,1 Prozent (75,0 Prozent) erwarten keine Veränderung. Allerdings ist der Anteil derjenigen, die mit einer schlechteren Auftragslage rechnen, seit der letzten Umfrage von 16,7 Prozent auf aktuell 40,6 Prozent angestiegen. Was die Erwartungen an die Auftragslage aus dem Ausland im kommenden Halbjahr angeht, macht sich ebenfalls Skepsis breit: So erwarten mit 37,5 Prozent (12,5 Prozent) deutlich mehr Unternehmen eine Verschlechterung der Geschäfte als noch vor Jahresfrist. 50,0 Prozent (75,0 Prozent) gehen von einer gleichbleibenden Entwicklung aus, nur 12,5 Prozent (12,5 Prozent) rechnen in den kommenden sechs Monaten mit einer Besserung.

Etwas besser als ein Jahr zuvor sieht die aktuelle Ertragslage aus: Rund 31 Prozent der Unternehmen können von guten Erträgen berichten, zuvor waren es nur 25,0 Prozent. Weitere 43,8 Prozent (41,7 Prozent) beschreiben ihre Situation zumindest als befriedigend. Allerdings beklagt ein Viertel (33,3 Prozent) der Metallfirmen eine schlechte Ertragssituation. Der Ausblick auf das kommende Halbjahr zeugt dagegen von schwindendem Optimismus: Nur 12,5 Prozent (16,7 Prozent) rechnet mit einer Besserung der Erträge, 62,5 Prozent (62,5 Prozent) glauben an eine gleichbleibende Entwicklung. Eine schlechtere Ertragsentwicklung befürchtet ein Viertel, im Vorjahr waren es knapp 21 Prozent.

Positiv zu bewerten ist die Beschäftigungsentwicklung in den letzten sechs Monaten: 43,3 Prozent (44,0 Prozent) der Unternehmen haben im abgelaufenen Halbjahr Neueinstellungen vorgenommen, bei weiteren 43,3 Prozent (40,0 Prozent) blieb die Zahl der Beschäftigten unverändert. Nur 13,3 Prozent (16,0 Prozent) mussten Entlassungen im vornehmen. In den kommenden sechs Monaten wollen 61,3 Prozent (44,0 Prozent) der Firmen unverändert an ihrer Belegschaft festhalten. Mehr Personal wird bei 22,6 Prozent benötigt, im Vorjahr lag der Wert bei 32 Prozent. Ein Personalabbau steht dagegen bei 16,1 Prozent (24,0 Prozent) der Befragten ins Haus.  

Trotz der sich eintrübenden konjunkturellen Aussichten wollen auch 2019 viele Unternehmen an ihrem Ausbildungsengagement festhalten. 71,9 Prozent (79,2 Prozent) aller Befragten wollen in diesem Jahr die Zahl der Ausbildungsplätze unverändert lassen, weitere knapp 22 Prozent (12,5 Prozent) planen sogar eine Steigerung. Eine rückläufige Ausbildungsbereitschaft zeichnet sich lediglich bei 6,3 Prozent (8,3 Prozent) der Unternehmen ab.

Quelle und Kontaktadresse:
kölnmetall Arbeitgeberverband der Metall- und Elektroindustrie Köln e.V. (AGV) Saskia Dieke, Leiterin, Politik und Kommunikation Herwarthstr. 18-20, 50672 Köln Telefon: (0221) 579040, Fax: (0221) 5790455

(sf)

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