Konkrete Ausbildungsplätze statt abstrakter Paktversprechen notwendig / Bildungsgewerkschaft schlägt Vier-Punkte-Programm zum Nationalen Pakt für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs vor
(Frankfurt am Main) Keine Lösung des Ausbildungsproblems junger Menschen sieht die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in der am 15. Februar vorgestellten Zwischenbilanz des Nationalen Paktes für Ausbildung und Fachkräftenachwuchs in Deutschland. Da hilft kein Pakt, da helfen nur betriebliche Ausbildungsplätze. Die GEW schlägt ergänzend zu den Paktmaßnahmen ein Vier-Punkte-Programm zur Verbesserung der Ausbildungsreife vor, sagte GEW-Vorsitzende Eva-Maria Stange in Reaktion auf die Zwischenbilanz in Frankfurt a.M.. Als Bausteine ihres Konzeptes nannte sie die Reform der Berufsausbildungsvorbereitung, den Ausbau des Stütz- und Förderangebotes an Berufsbildenden Schulen, die Stärkung des Weiterbildungsbereiches und ein Umsteuern der Bundesagentur für Arbeit (BA). Die BA solle ihr Hauptaugenmerk wieder auf die Förderung lernschwächerer junger Menschen richten, die kaum Chancen haben, den Berufseinstieg zu schaffen.
Alle Maßnahmen können jedoch das Problem fehlender betrieblicher Ausbildungsplätze nicht lösen. Die Wirtschaft muss ihrer gesellschaftlichen Pflicht, für eine qualifizierte berufliche Ausbildung der Jugendlichen Verantwortung zu übernehmen, wieder in ausreichendem Maß nachkommen, betonte Stange. 23.000 Jugendliche hätten keine Ausbildungsplatz. Dem ständen lediglich 6.000 offene Stellen gegenüber. Nicht berücksichtigt seien in dieser Rechnung rund 150.000 junge Menschen, die beispielsweise in Warteschleifen geparkt sind.
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