Pressemitteilung | Bund der Deutschen Landjugend e.V. (BDL)

Konkrete Schritte statt Wahlkampf-Ente / BDL will kostenfreie Betreuung - auch im ländlichen Raum

(Berlin) - „Endlich kommt Bewegung in die Diskussion. Schon lange fordern wir einen Rechtsanspruch auf kostenfreie Betreuung für Drei- bis Sechsjährige. Aber wer gute und sinnvolle Kinderbetreuung und Förderung will, muss diese auch bezahlen. Das bloße Erklären des guten Willens nützt keinem Kind in diesem Land“, so Rosi Geyer, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Darum hofft der BDL, dass der „neue“ Vorschlag nicht nur den anstehenden Landtagswahlen geschuldet sei. Schließlich würden Kinder und Familien damit effizienter und insbesondere sozial gerecht gefördert als durch die kürzlich beschlossene steuerliche Absetzbarkeit der Betreuungskosten, heißt es im BDL.

Junge Erwachsene wünschen sich durchaus eine eigene Familie und Kinder. Dieser Wunsch wird aber oft nicht erfüllt, weil Kinder eine große finanzielle und zeitliche Belastung darstellen. Der Anspruch auf kostenfreie Betreuung gibt ihnen die Sicherheit, sich den Kinderwunsch zu erfüllen, ohne Ausbildung, Studium oder Berufstätigkeit gänzlich aufzugeben. Erfahrungen aus anderen Ländern belegen das. „In Dänemark hat das dazu geführt, dass mittlerweile 90 Prozent der Drei- bis Fünfjährigen in einer Tagesstätte betreut werden. Mit einer Geburtenrate von 1,76 Kindern pro Frau mischt Dänemark in der europäischen Spitzengruppe mit. Zugleich ist die Erwerbsquote dänischer Frauen im internationalen Vergleich rekordverdächtig“, so Rosi Geyer.

Doch der größte Jugendverband im ländlichen Raum hat mit der Forderung nach kostenfreier Betreuung vor allem das Wohl der Kinder im Auge. Denn diese würde sicherstellen, dass Kinder sich bereits im frühen Alter unabhängig von sozialer Herkunft neue Räume für sich erschließen können. Auf diesem Wege können sie gemeinsam mit anderen lernen, Erfahrungen mit Büchern, Spielzeug oder Computern machen, an denen es zu Hause oft aus finanziellen Gründen mangelt. Somit hinge der weitere Lebensweg der Kinder etwas weniger vom Geldbeutel der Eltern ab.

„Für die ländlichen Räume in Deutschland ist es wichtig, dass alle denkbaren Formen von Betreuungseinrichtungen unterstützt werden“, mahnt die BDL-Vorsitzende. So ist es in weniger dicht besiedelten Gegenden sicher einfacher, eine Tagesmutter, die sich um vier bis fünf Kinder kümmert, zu finden als eine Kindertagsstätte in einem zentralen Ort. „Wir brauchen gängige Lösungen, die Familien helfen. Ein Kindergarten in der nächst größeren Stadt, der zwar kostenlos ist, aber extreme Mobilität erfordert, hilft da wenig“, so Rosi Geyer.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend im Deutschen Bauernverband e.V., Haus der Land- und Ernährungswirtschaft Carina Gräschke, Pressereferentin, Presse Claire-Waldoff-Str. 7, 10117 Berlin Telefon: (030) 31904-253, Telefax: (030) 31904-206

(tr)

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