Kraft-Wärme-Kopplung im Wettbewerb
(Frankfurt am Main) - "Jetzt läuft es richtig: Unsere neue Studie zur Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) wird solide Grundlagen für den konstruktiven Dialog zwischen Unternehmen, Politik und Wissenschaft liefern." Das erklärte Jürgen Kirchhoff, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Fernwärme bei der VDEW, Frankfurt am Main, zu ersten Zwischenergebnissen der neuen KWK-Hauptstudie.
Sechs Institute untersuchen dabei im Auftrag des Fachverbandes und mit finanzieller Förderung des Bundeswirtschaftsministeriums den Wärmemarkt. Sie analysieren Wege, um den Beitrag ökologisch vorteilhafter Kraft-Wärme-Kopplung zu optimieren. Erste Ergebnisse sollen Ende 2000 vorliegen und Grundlagen für das von der Bundesregierung geplante Gesetz zum KWK-Ausbau liefern.
Förderung braucht Augenmaß
"Zunächst ging es darum, im liberalisierten Strommarkt bestehende KWK-Anlagen zu sichern, die energiesparend gleichzeitig Strom und Wärme erzeugen", erläuterte Kirchhoff. Jetzt komme es darauf an, Modernisierung und Ausbau voranzubringen. Dies müsse mit Augenmaß geschehen, da der Wärmemarkt hart umkämpft sei und es in Deutschland zu viel Kraftwerkskapazitäten gibt. "Die Chancen für die Optimierung des Beitrags der KWK wachsen, wenn in der zweiten Hälfte dieses Jahrzehnts ohnehin ältere Kraftwerke ersetzt werden müssen", urteilt Professor Dr. Wolfgang Pfaffenberger. Der Leiter des Bremer Energie-Institutes ist wissenschaftlicher Koordinator der KWK-Studie.
Kein Methoden-Streit
Einig seien sich die beteiligten Institute bereits, wie durch Zertifizierung eine hohe ökologische Qualität von KWK-Anlagen sichergestellt werden kann: "Ein langer Methoden-Streit ist hier nicht zu erwarten." Auf den Prüfstand gestellt würden ferner der Handel mit KWK-Zertifikaten, Quotenmodelle sowie andere Förderinstrumente wie Investitionshilfen oder Steuererleichterungen.
"Oberstes Ziel des geplanten KWK-Ausbaugesetzes muß die Energieeffizienz sein", betonte Kirchhoff. Dabei komme es vor allem darauf an, mit den eingesetzten Mitteln den größtmöglichen Beitrag zur Energieeinsparung und zum Umweltschutz zu erreichen. Dafür werde die neue Studie wichtige Fakten liefern.
Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung Deutscher Elektrizitätswerke - VDEW - e.V.
Stresemannallee 23
60596 Frankfurt
Telefon: 069/63041
Telefax: 069/6304289
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Singles brauchen mehr Strom / Zahl der Kleinhaushalte wächst / Haushaltsgröße beeinflusst Energiebedarf
- Fair Play im Strommarkt setzt klare Spielregeln voraus / Unsichere Grundlagen würden Netzinvestitionen beeinträchtigen
- Hoher Stromverbrauch im Norden / Klima und Industrie unterschiedlich / Deutschland unter EU-Durchschnitt