Pressemitteilung | SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V.

Krankenhausreform: Chancen für Hightech, unklare Standards gefährden Qualität

(Berlin) - Der Deutsche Industrieverband SPECTARIS sieht im Entwurf zum Krankenhausreformanpassungsgesetz (KHAG) wichtige Impulse für die Modernisierung der Kliniken. Gleichzeitig warnt der Verband vor Risiken für die Versorgungsqualität, wenn Standards nicht präzise definiert und kleinere Häuser zu wenig berücksichtigt werden.

„Die Aufstockung des Transformationsfonds auf 25 Milliarden Euro eröffnet Kliniken die Chance, massiv in digitale Infrastruktur, Robotik, Telemedizin und Bildgebung zu investieren“, sagt Marcus Kuhlmann, Leiter der Medizintechnik bei SPECTARIS. „Besonders der angekündigte Abbau von Bürokratie bei Anträgen kann hier für Tempo sorgen.“

Positiv sei zudem die geplante Verpflichtung zu digitalen Prozessen (§ 283 SGB V). „Das zeigt: Vernetzte Versorgung wird zum Standard – und Medizintechnik kann zum zentralen Treiber werden“, so Kuhlmann.

Gleichzeitig warnt er vor problematischen Tendenzen:

1. Ausnahmeregelungen für Kliniken mit geringer Ausstattung dürfen nicht dazu führen, Investitionen dauerhaft aufzuschieben.

2. Eine stärkere Zentralisierung medizinischer Leistungen kann kleinere Häuser unter Druck setzen. Hier braucht es gezielte Unterstützung für Kliniken in strukturschwachen Regionen.

3. Die Qualitätskriterien im Entwurf sind zu vage formuliert. Ohne klare technische Standards und Zertifizierungen fehlt Herstellern die Orientierung, um Innovationen gezielt an den Bedarfen auszurichten.
SPECTARIS plädiert dafür, die Mittel des Transformationsfonds gezielt auf nachhaltige, vernetzte und KI-gestützte Systeme zu lenken. „Nur wenn Investitionen in Qualität, Innovation und Breitenversorgung gleichermaßen abgesichert sind, kann die Reform ihr Versprechen einlösen“, fasst Kuhlmann zusammen.

Quelle und Kontaktadresse:
SPECTARIS. Deutscher Industrieverband für Optik, Photonik, Analysen- und Medizintechnik e.V., Christof Weingärtner, Pressesprecher(in), Werderscher Markt 15, 10117 Berlin, Telefon: 030 414021-0

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