Kriminalbeamte fordern Frühwarnsystem zum besseren Schutz von Kindern
(Birkenwerder) - Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) Landesverband Brandenburg hat die Einbeziehung der geplanten elektronischen Gesundheitskarte in ein Frühwarnsystem zum besseren Schutz von Kindern vor Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch gefordert. Die Praxis zeige immer wieder, dass es den Eltern gelingt, die Opfer oft über Jahre abzuschotten, ohne dass irgendwer davon Notiz nimmt. So falle es überhaupt nicht auf, wenn ein Kind jahrelang keinem Arzt vorgestellt werde.
Dazu der BDK-Landesvorsitzende Wolfgang Bauch: Mit der Einführung der elektronischen Chipkarte bietet sich die Chance, ein Frühwarnsystem für suspekte Fälle einzubauen. Dabei gehe es nicht um den Zugriff auf die sensiblen Daten durch die Polizei. Vielmehr seien bei Verdachtsfällen zunächst die Gesundheitsbehörden gefordert. Kämen diese nicht weiter, müssten weitere Behörden etwa Jugendämter und Polizei eingeschaltet werden.
Zuletzt hatte der Fall des sechsjährigen Dennis aus Cottbus für Schlagzeilen gesorgt. Der Junge lag mehr als zweieinhalb Jahre unentdeckt in der elterlichen Wohnung in einer Tiefkühltruhe. Den bisherigen Ermittlungen zufolge soll Dennis bereits im Dezember 2001 gestorben sein. Er war damals stark unterernährt.
Zum 01.01.2006 sollen alle Krankenversicherten eine elektronische Gesundheitskarte erhalten. Sie löst die bisherige Krankenversichertenkarte ab.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund Deutscher Kriminalbeamter e.V. Bundesgeschäftsstelle (BDK)
Theodor-Storm-Str. 17-18, 16547 Birkenwerder
Telefon: 03303/500132, Telefax: 03303/503070
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