Kritik von Plusminus ist unhaltbar! / Verband kritisiert mangelhaften Reisebüro-Test zum Vermittlungs-Entgelt
(Berlin) Als unhaltbare Falschinformation der Fernsehzuschauer hat der Deutsche Reisebüro und Reiseveranstalter Verband (DRV) einen Beitrag des ARD-Magazins Plusminus von Dienstag, 21. September 2004, 21.55 Uhr, kritisiert. Was der Südwestrundfunk in dieser Sendung über die Arbeitsweisen der deutschen Reisebüros berichtet hat, ist unhaltbar und selbst mit den Recherche-Ergebnissen der Redaktion nicht zu rechtfertigen, stellt DRV-Präsident Klaus Laepple (Reisebüro Kö27, Düsseldorf) klar. Damit weist der Präsident des Branchenverbands die Unterstellung zurück, die Reisebüros mißbrauchten die Umstellung des Preissystems der Lufthansa für Preiserhöhungen.
Unter dem Titel Reisebüros kassieren über Gebühr hatte das Magazin seine Ergebnisse von Testkäufen vorgestellt und den Reisebüros pauschal schlechte Beratung zu hohem Preis attestiert. Fazit der Redaktion war: Die meisten Reisebüros nutzen die Servicepauschale für kräftige Preiserhöhungen. Den schwarzen Peter schieben sie den Airlines in die Schuhe.
DRV-Präsident Klaus Laepple weist diese Kritik als unseriös zurück. Diese Pauschalaussage ist falsch und wäre noch nicht einmal dann zu rechtfertigen, wenn die Testkäufe nach objektiven Kriterien verlaufen wären.
Die Mängel des Tests im Einzelnen:
1. Die meisten Reisebüros nutzen die Servicepauschale für kräftige Preiserhöhungen.
Diese Aussage ist unhaltbar. Plusminus hat acht von 13.700 Reisebüros besucht. Die Ergebnisse sind folglich nicht repräsentativ.
2. Plusminus kritisiert ein Reisebüro, weil es für die Buchung einer bestimmten Airline an ein anderes Reisebüro verwiesen habe.
Diese Kritik entbehrt jeder Grundlage. Im konkreten Fall haben sich die Tester an ein Reisebüro gewandt, das auf Pauschalreisen spezialisiert ist, nicht auf den Flugscheinverkauf. Das getestete Reisebüro ist keine Iata-Agentur. Das hätten die Tester bei gründlicher Recherche wissen müssen. Wer das gewünschte Produkt nicht in seinem Sortiment hat und auf ein Konkurrenz-Reisebüro verweist, zeigt sich im Gegenteil besonders kundenfreundlich.
3. Die Reisebüros verlangten selbst bei solchen Billigfliegern ein Vermittlungs-Entgelt, die auf ihrer eigenen Internetseite keinen Service-Aufschlag erheben.
Auch diese Pauschalaussage ist unhaltbar. Die Mehrzahl sogenannter Billigflieger bezahlt den Reisebüros für den Flugscheinverkauf keine
Provision. Sie verlangen für die Buchung ihrer Tickets im Internet anders als Lufthansa und sechs weitere Linienfluggesellschaften keinen Vertriebskosten-Aufschlag. Wenn der Kunde die Buchung über das Reisebüro wünscht, muß das Reisebüro die dadurch entstehenden Kosten über ein Vermittlungs-Entgelt in Rechnung stellen.
4. Den getesteten Reisebüros wurde unterstellt, sie verlangten gegenüber dem Online-Direktvertrieb der Airlines überhöhte Vermittlungs-Entgelte.
Diese Unterstellung ist auf Grundlage des Fernsehbeitrags nicht haltbar. Beim Preisvergleich kommt es darauf an, die Buchungsanfrage im Reisebüro und im Internetportal der Airline exakt zum selben Zeitpunkt zu starten. Da die Airlines ihre Preise kontinuierlich der Auslastung der Maschine anpassen, kommt es zu sehr großen Preisschwankungen beim Ticketpreis. Diese Differenz basiert nicht auf einem Aufschlag der Reisebüros, sondern auf der flexiblen Preisgestaltung der Airline.
Der DRV hatte sich nach Anfrage der Plusminus-Redaktion vor Ausstrahlung des Fernsehbeitrags bereiterklärt, zu den Ergebnissen des Tests Stellung zu nehmen. Auf diese Möglichkeit hat die Redaktion verzichtet. DRV-Präsident Klaus Laepple: Dadurch wurden die Verbraucher unweigerlich falsch informiert.
Richtig sei, daß alle Vertriebskanäle, ob Reisebüros, Call-Center oder Internet, seit 1. September 2004 von sieben Airlines keine Provision mehr erhalten. Deshalb seien sie gezwungen, ihren Service den Kunden in Rechnung zu stellen. Nicht die Reisebüros, sondern die Airlines haben die Preissteigerung verursacht, stellt der DRV-Präsident klar.
Daß die Reisebüros die Vermittlungs-Entgelte für kräftige Preiserhöhungen mißbrauchten, sei schlichtweg falsch: Diese Unterstellung macht keinen Sinn. Der Wettbewerb zwischen den Reisebüros, Call-Centern und Online-Agenturen läßt es gar nicht zu, daß die Kunden übervorteilt werden. Die neutrale Beratung zu einem fairen Preis ist das Markenzeichen der Reisebüros.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Reisebüro und Reiseveranstalter Verband e.V. (DRV)
Albrechtstr. 10, 10117 Berlin
Telefon: 030/28406-0, Telefax: 030/28406-30
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