Pressemitteilung | Kulturpolitische Gesellschaft e.V.

Kulturpolitische Gesellschaft gegen Kürzungen im Bibliotheksbereich

(Bonn) - Anlässlich der Diskussion um die vollständige Kürzung des Landeszuschusses in Höhe von über 5 Mio. DM für die öffentlichen Bibliotheken im Haushaltsentwurf des Landes Nordrhein-Westfalen (2002) hat die Kulturpolitische Gesellschaft vor einer Rückstufung der kulturellen Grundversorgung gewarnt.

Nicht nur im bevölkerungsreichsten Bundesland sei gegenwärtig eine Tendenz zu beobachten, Kulturförderung nach dem Kriterium ihrer Eventfähigkeit zu betreiben. "Wer Medienkompetenz fördern will", so ihr Präsident Dr. Oliver Scheytt, "darf die Bibliotheksförderung nicht austrocknen. Wer mündige und kulturell engagierte Bürger will, darf der kulturellen Bildung nicht die Grundlage entziehen."

Es sei unverständlich, so Scheytt weiter, dass bundesweit Klassenräume in den Schulen mit PCs und Internetanschlüssen ausgerüstet würden, während die Vermittlung der Lesefähigkeit zu kurz komme. "Gerade in diesem Bereich sehe ich eine große Herausforderung von Landeskulturpolitik, die auch für die Bibliotheken und die Leseförderung an Schulen Verantwortung trage. Durch radikale Sparbeschlüsse werden hier die falschen Signale gesetzt", erklärte der Präsident. Kulturpolitik werde unglaubwürdig, wenn sie sich der Verantwortung für die kulturelle Grundversorgung entziehe. Statt die Idee der Bundeskulturstiftung zu blockieren, sollten die Länder sich auf ihre Aufgaben in der kulturellen Bildung konzentrieren.

Die Kulturpolitische Gesellschaft ist eine bundesweite Vereinigung von ca. 1.400 KulturpolitikerInnen und an Kulturpolitik interessierten Menschen. Seit 25 Jahren setzt sie sich für eine moderne Kulturpolitik ein, die sich dem Bürgerrecht auf Kultur verpflichtet fühlt. Sie hat ihren Sitz im Haus der Kultur in Bonn.

Quelle und Kontaktadresse:
Kulturpolitische Gesellschaft e.V. Weberstr. 59 a 53113 Bonn Telefon: 0228/201670 Telefax: 0228/2016733

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