Kunststoffindustrie im Aufwind / Jährliches Wachstum von fünf Prozent erwartet / Energiepreise und fehlender Nachwuchs bereiten Sorgen
(Düsseldorf) - Auch im 21. Jahrhundert bleibt die Kunststoffbranche auf Wachstumskurs, so das Fazit während des VDI-Pressegesprächs auf der Kunststoffmesse K04 in Düsseldorf. Die hohen Energiepreise und fehlender Nachwuchs bereiten jedoch Sorgen. Für die nächsten Jahre ist beim Kunststoffverbrauch mit einer jährlichen Steigerungsrate von mehr als fünf Prozent zu rechnen, sagt Ulrich Reifenhäuser, Vorsitzender des Ausstellerbeirates der K2004. Mit 176 Millionen Tonnen wurde 2003 eine neue Rekordmarke erreicht.
Die Kunststoffindustrie zählt zu den bedeutendsten Branchen Deutschlands. Mit mehr als 280.000 Beschäftigten und einem Anteil von rund 6,5 Prozent an der gesamten deutschen Industrieproduktion ist sie eines der Zugpferde der deutschen Wirtschaft, betont Dr. Rudolf Stauber, Vorsitzender der VDI-Gesellschaft Kunststofftechnik. So sind beispielsweise die 800 Hersteller von Maschinen und Anlagen zur Kunststoffbe- und -verarbeitung mit 25 Prozent Weltmarktanteil international führend. Auch bei den Rohstofferzeugern zählt Deutschland zur internationalen Spitze.
Dennoch gibt es auch Alarmzeichen, dass Wachstum und Wirtschaftskraft kein Selbstläufer sind. So ging 2003 der Umsatz beispielsweise um 2,4 Prozent zurück. Ein Grund sind die hohen Rohstoff- und Energiepreise, die die Produkte verteuern. Allerdings können die höheren Preise nicht an die Abnehmer weitergegeben werden. Ein weiteres Problem ist der Nachwuchsmangel. Es fehlt an Fachkräften, beklagt Professor Dr. Walter Michaeli vom Institut für Kunststoffverarbeitung an der RWTH Aachen. Wir brauchen Ingenieure aber auch Facharbeiter. Bis zum Ende des Sommers konnten 2.500 Ausbildungsplätze in der Kunststoffindustrie nicht besetzt werden, meldete Gesamtverband der Kunststoffverarbeitenden Industrie. Aber der Erfolg und die Zukunft der Unternehmen hängen vom qualifizierten Nachwuchs ab.
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