Pressemitteilung | Deutscher Caritasverband e.V.

Ländliche Räume nicht abhängen - EU-Förderung sichern!

(Berlin) - In der kommenden Woche wird die EU-Kommission ihre Pläne für den EU-Haushalt ab 2028 vorstellen. Es verdichten sich Hinweise, dass die Förderung des ländlichen Raums in der Gemeinsamen Agrarpolitik, die derzeit 95,5 Mrd. Euro umfasst, stark zurückgefahren wird. Für den Deutschen Caritasverband ein Anlass zu großer Sorge. Dazu Eva Welskop-Deffaa Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes e.V.:

„Überall in Europa sind es die ländlichen Räume, die im gesellschaftlichen und ökonomischen Transformationsprozess besonders herausgefordert sind. Das Gefühl, abgehängt zu werden, das sich in steigender Zustimmung zu populistischen und extremistischen Parteien niederschlägt, hat seine sehr realen Hintergründe. Wo der Bus nur einmal am Tag hält, hält Zukunftsangst Einzug. Ländliche Räume brauchen eine vernünftige Verkehrsanbindung, sie brauchen vor allem aber auch verlässlich erreichbare Angebote der sozialen Infrastruktur – Kitas und Erziehungsberatungsstellen, Schulhorts und Familienzentren, Altenhilfeeinrichtungen und Seniorenbüros, um den ländlichen Raum attraktiv und lebendig zu halten. Um sie erhalten zu können, braucht es die Mittel der europäischen Förderfonds. Der Europäischen Sozialfonds, der EU-Regionalentwicklungsfonds und der EU-Landwirtschaftsfonds sind Instrumente einer europäischen Kohäsionspolitik, die Demokratie, Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse und Zusammenhalt fördern. Sie tun dies, indem sie europaweit innovative Ideen und Ansätze ermöglichen und so die soziale Infrastruktur in ländlichen Räumen weiterentwickeln. Darauf kann die EU nicht verzichten.

Für uns als Caritas ist klar: Die Entwicklung ländlicher Räume darf neuen Prioritäten im Bereich von Raumfahrt oder Verteidigung nicht zum Opfer fallen, sie ist Grundlage sozialer und wirtschaftlicher Sicherheit. Wir wollen keine „abgehängten Regionen“, sondern Regionen dynamischer Entwicklung auch außerhalb von urbanen Zentren – für eine solidarische Gesellschaft und eine starke Demokratie. Gemeinschaften brauchen offene und nicht verriegelte Türen.

Es braucht die Unterstützung der EU mit einer starken europäische Regional- und Landwirtschaftspolitik, die den Menschen in den Mittelpunkt stellt. Die Bundesregierung muss sich in den anstehenden Verhandlungen in Brüssel klar für lebenswerte ländliche Räume einsetzen, die Verknüpfung von Landwirtschafts- und Heimatministerium zeigt genau diesen Ansatz.

Als Caritas verweisen wir gerne auf Erfolgsprojekte, die sich den EU-Geldern verdanken. Ein gutes Beispiel sind die ehrenamtlichen Seniorenpaten im Caritasverband Saar-Hochwald, die Leben in den ländlichen Raum bringen.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V., Ursula Snay, Pressesprecher(in), Karlstr. 40, 79104 Freiburg, Telefon: 0761 2000

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