Ländliche Räume nicht aufgeben / Bundesmitgliederversammlung will bessere Rahmenbedingungen
(Berlin) - Politik für die ländlichen Räume muss die Unterschiede und Besonderheiten der verschiedenen Regionen berücksichtigen. Eins darf sie nicht: Einzelne Landstriche aufgeben, so Iris Comdühr, die stellvertretende Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend (BDL). Der Jugendverband hat auf seiner Mitgliederversammlung am Wochenende (27./29. April 2007) mit der Verabschiedung seines Grundsatzpapiers zur Förderung der Entwicklung ländlicher Räume ein deutliches Bekenntnis für das Leben auf dem Land abgelegt.
Auch wenn in einigen Regionen nur wenige Menschen leben, muss die Infrastruktur stimmen, damit man dort leben kann, erklärt die stellvertretende Bundesvorsitzende, und spricht sich nachdrücklich gegen eine Verödung einzelner Landstriche aus. Allerdings würden in dünn besiedelten Gegenden innovative Lösungen gebraucht, um auch dort gute Lebensbedingungen zu schaffen.
In dem Grundsatzpapier stellt der BDL Perspektiven und Forderungen zur zukünftigen Entwicklung ländlicher Räume dar. Dabei finden vor allem wirtschaftliche aber auch strukturelle Aspekte Berücksichtigung. Der Jugendverband setzt sich darin auch mit den differenzierten Ausgangsbedingungen im ländlichen Raum auseinander. Zudem widmet er sich der Landwirtschaft, die der BDL als Motor im ländlichen Raum und Perspektive für junge Menschen bezeichnet. Die Auseinandersetzung mit Einkommensalternativen und selbstverständlich auch der notwendigen Infrastruktur im ländlichen Raum rundet das Papier ab.
Es gelte ausgehend von den Stärken und Schwächen die entsprechenden Entwicklungspotenziale der verschiedenen Regionen zu analysieren und zu verfolgen, heißt es beim BDL. Diese seien die Grundlage für die Förderung bzw. Umsetzung (infra)struktureller und wirtschaftlicher Maßnahmen. Dabei müsse die Politik für die ländlichen Räume so gestaltet werden, dass sich einzelne Fördermaßnahmen aus verschiedenen Politikprogrammen in optimaler Weise ergänzen. Eine überall gleiche Politik, die die Unterschiede der ländlichen Räume vernachlässigt, hält der BDL für nicht umsetzbar.
Als wichtig sieht der größte Jugendverband im ländlichen Raum es an, Maßnahmen bzw. Projekte anzugehen, die realistisch, nachhaltig und zeitlich machbar sind. Dabei müssen die Menschen in den einzelnen Gebieten stärker als bisher in die Entwicklung ihrer Region einbezogen werden. Ihnen muss mehr Verantwortung und Entscheidungskraft als bisher gegeben werden, heißt es im BDL.
In dieser Hinsicht sieht sich der größte Jugendverband im ländlichen Raum selbst in der Pflicht. Denn der BDL fordert eine eigenständige Regionalentwicklung, will junge Menschen motivieren, sich aktiv an der Gestaltung ihrer Region bzw. ihres Lebensumfeldes auf dem Land einzubringen. Der BDL mit seiner bundesweiten Struktur, mit seinen Landesverbänden und Ortsgruppen kann vielfältige und erfolgreiche Projekte vorweisen, die durch die Ideen, die Kreativität und das Engagement der jungen Menschen geprägt sind, so die stellvertretende BDL-Vorsitzende.
Sie fordert die Politik stellvertretend für den Jugendverband auf, geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen, um jungen Menschen eine Zukunft auf dem Land zu ermöglichen. Ohne Zukunft auf dem Land, gibt es auch keine Zukunft für die Menschen in unserem Land!, so Iris Comdühr.
Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Landjugend im Deutschen Bauernverband e.V. (BDL), Haus der Land- und Ernährungswirtschaft
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