Ländliche Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften im Wettbewerb

(Rösrath/Bonn) - Als Schlüssel zum wirtschaftlichen Erfolg sieht Manfred Nüssel, Präsident des Deutschen Raiffeisenverbandes e. V. (DRV), das konsequente und aktive Vordringen in die Wertschöpfungsketten verbunden mit einem Wandel des genossenschaftlichen Lieferrechts hin zu mehr Verbindlichkeit. Bei der Mitgliederversammlung der Fachvereinigung der Ländlichen Waren- und Dienstleistungsgenossenschaften des Genossenschaftsverbandes Rheinland am 25. Oktober in Rösrath nannte er als Antworten auf die steigende Marktmacht des Lebensmittelhandels die Produktion von Markenartikeln und die Kostenführerschaft bei Standardprodukten.

Den Verantwortlichen aus Warengenossenschaften erläuterte Nüssel, dass der Strukturwandel in den vor- und nachgelagerten Wirtschaftsbereichen dazu zwingt, die genossenschaftlichen Strukturen durch Fusionen und/oder intelligente Kooperationen in einzelnen Sparten weiter zu bündeln.

Der DRV-Präsident geht davon aus, dass im Zuge des landwirtschaftlichen Strukturwandels auch die Anzahl der genossenschaftlichen Betriebsstätten weiter abnimmt. Dies führt zu einer Ausdehnung der zu bedienenden Marktgebiete und erfordert zugleich eine intensivere Kundenbetreuung und -bindung.

Nüssel ermutigte die Verantwortlichen, die Liberalisierung der Agrarmärkte als Chance zur Internationalisierung der eigenen Aktivitäten zu sehen. Damit dies gelingt, sollten die Stärken des genossenschaftlichen Verbundes konsequent genutzt werden. Als viel versprechendes Beispiel nannte er das erfolgreich gestartete Agrar-Internet-Portal 'raiffeisen.com'.

Der DRV-Präsident unterstrich die hohe Verantwortung des Ehrenamtes für den Unternehmenserfolg. Neben der zeitgemäßen Auslegung des genossenschaftlichen Förderauftrages ist die Eigenkapitalbasis zu verbessern, die Ausgestaltung des Stimmrechts zu überdenken und die Entscheidungsstrukturen sind effizienter, schneller und damit professioneller zu machen.

Zukunftsentscheidend wird die systematische Qualifizierung der Ehrenamtlichen in den Vorständen und Aufsichtsräten sein. Nüssel sprach sich für ein mandatslanges Lernen aus.

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