Lageberichte der Unternehmen oftmals mangelhaft
(Bonn) - Viele Lageberichte börsennotierter Gesellschaften weisen erhebliche Mängel auf. Insbesondere die Risikoberichterstattung entspricht oft nicht den Erwartungen. Darauf weist eine Untersuchung über die Qualität der Lageberichterstattung hin, die im Auftrag der Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf durchgeführt wurde. In die Untersuchung einbezogen waren sämtliche DAX 30-Unternehmen, viele M-DAX und TecDax-Unternehmen sowie große GmbH bestimmter Branchen. Die Studie wirbt für verschärfte gesetzliche Regelungen zur Berichterstattung der Unternehmen.
Der Lagebericht einer Kapitalgesellschaft hat die Aufgabe, der interessierten Öffentlichkeit einen Überblick über den Geschäftsverlauf und die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft zu verschaffen. Dazu soll er auch die Risiken der künftigen Entwicklung darstellen.
Die Praxis der Lageberichterstattung läßt allerdings über weite Strecken viel zu wünschen übrig. Insbesondere die Lageberichte nicht-börsennotierter Gesellschaften verfehlen oftmals die Anforderungen. Dies geht soweit, daß sogar offenkundig risikobehaftete Unternehmen wie z.B. Flughäfen in ihrem Lagebericht die Existenz von Risiken rundheraus leugnen, führt der Bilanzexperte der Hans-Böckler-Stiftung Dr. Matthias Müller aus. Aber auch börsennotierte Gesellschaften, teilweise sogar solche im Prime-Standard, haben Verbesserungsbedarf.
Die Studie bietet aber nicht nur kritische Hinweise, sondern referiert auch Fälle von Best Practice, die über Basisanforderungen an den Lagebericht deutlich hinausgehen.
Doch nicht nur der Gesetzgeber kann etwas tun. Aufsichtsräte sind mitverantwortlich für die Qualität der Berichterstattung im Jahresabschluß und im Lagebericht. Daher bietet die Studie Handlungsempfehlungen für Aufsichtsratsmitglieder, die die Qualität der Lageberichte ihrer Gesellschaft verbessern möchten.
Quelle und Kontaktadresse:
Hans-Böckler-Stiftung
Hans-Böckler-Str. 39, 40476 Düsseldorf
Telefon: 0211/77780, Telefax: 0211/7778120
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