Pressemitteilung | Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V.

Landesapothekerverband Baden-Württemberg stellt sich gegen eine Inkontinenz-Versorgung zu Dumpingpreisen / Becker: "Wer inkontinent ist, braucht vernünftige Hilfsmittel"

(Stuttgart) - Eine Versorgung der gesetzlich Krankenversicherten der AOK mit Inkontinenz-Hilfsmitteln wie Windeln, Höschenwindeln und Einlagen als Billigpauschalangebot lehnt der Landesapothekerverband Baden-Württemberg ab. Becker: "Wir müssen hier ein Zeichen setzen, denn die Tendenz in der Versorgung geht immer mehr hin zu einer Billigst-Unterversorgung. Die Verantwortung für eine vernünftige Versorgungsqualität der Versicherten bleibt da auf der Strecke. Die Bedürfnisse der Patienten stehen hier nicht mehr im Vordergrund."

Die AOK Baden-Württemberg plant einen Vertrag für die künftige Inkontinenz-Versorgung ihrer Versicherten, bei dem Betroffene für 33 Euro pro Monat mit Inkontinenz-Produkten versorgt werden sollen. "Wie in anderen Bundesländern schon von anderen Kassen vorgemacht, soll hier eine Vogel-friß-oder-stirb-Versorgung für vor allem Pflegebedürftige oder ältere Menschen etabliert werden." Versicherte müssen sich darauf einstellen, nicht mehr ihre bisherigen Inkontinenzprodukte zu erhalten. Problematisch schätzt der LAV auch ein, dass die Betroffenen unter Umständen den Bedarf für einen kompletten Monat oder gar das Quartal angeliefert bekommen. Das führt sehr häufig zu Lagerungsproblemen.

Wer wegen der Schwere der Inkontinenz bislang eine bessere Qualität an Hilfsmitteln gewohnt war, muss kräftig zuzahlen, befürchtet der LAV. "Als Verband wollen wir solch einen Vertrag nicht abschließen. Es bleibt jedoch jeder einzelnen Apotheke überlassen, ob sie zu den vorgegebenen Konditionen die Versorgung übernehmen will."

Der Landesapothekerverband Baden-Württemberg e. V. setzt sich für die unabhängige Beratung von Patienten, Gesundheitsprävention und die sichere Abgabe von Arzneimitteln ein. Mit mehr als 2.400 Apothekenleitern sind 90 Prozent aller öffentlichen Apotheken in Baden-Württemberg Mitglied.

Der Verband vertritt die wirtschaftlichen und politischen Interessen seiner Mitglieder. Um das Wohl der Patienten kümmern sich im Land neben den approbierten Apothekerinnen und Apothekern auch rund 15.000 Fachangestellte, überwiegend Frauen, in Voll- oder meist in Teilzeit.

Quelle und Kontaktadresse:
Landesapothekerverband Baden-Württemberg e.V. Pressestelle Hölderlinstr. 12, 70174 Stuttgart Telefon: (0711) 223340, Telefax: (0711) 2233497

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