Pressemitteilung | Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V.

Laptop und LEBENSmittel - Bayern muss Öko-Land werden / Aktion "Aufgetischt" von Tollwood und Naturland

(München) - Mit Beginn des Tollwood Winterfestivals am 23.11.11 in München sammeln Naturland und Tollwood Unterschriften für mehr Öko-Landbau in Bayern. Immer mehr Verbraucher wollen Öko-Lebensmittel, auch in diesem Jahr wird der Umsatz mit Öko-Produkten stark ansteigen. Gleichzeitig stellen immer weniger Bauern im Freistaat ihren Betrieb auf Öko-Landbau um. Eine paradoxe Entwicklung, die zu mehr Importen von Öko-Lebensmitteln führt. Bayern versäumt es, durch ein klares Bekenntnis zum Öko-Landbau, die Bauern zum Einstieg in die nachhaltigste Form der Landbewirtschaftung zu bewegen. Nach Stoibers Prinzip von Laptop und Lederhose müsste Seehofers Strategie von Laptop und LEBENSmittel folgen. Alle Besucherinnen und Besucher des Tollwood Winterfestivals können im "Aufgetischt-Pavillon" bis zum 23.12. durch ihre Unterschrift die bayerische Staatsregierung auffordern, ein Aktionsprogramm für den Öko-Landbau aufzulegen. Sie unterstützen damit auch die Forderung der Landesvereinigung für den Ökologischen Landbau (LVÖ) für ein Landesprogramm zur Förderung des Ökologischen Landbaus in Bayern.


Aktionsprogramm Öko-Landbau

Naturland und Tollwood fordern 20 Prozent Öko-Landbau bis zum Jahr 2020, um die bayerische Landwirtschaft zukunftsfähig zu machen. Mit derzeit sechs Prozent Öko-Anteil an der Fläche wie bei den Betrieben ist eine Kraftanstrengung notwendig, die mit einem Aktionsprogramm geschultert werden kann. Deshalb fordern Naturland und Tollwood von der bayerischen Staatsregierung:
Mehr Öko-Landwirte in Bayern: Verlässliche politische Rahmenbedingungen für einen Ausbau der Öko-Landwirtschaft sind dringend notwendig. Die Fördermittel für die Umstellung müssen erhöht und der Öko-Landbau muss als Leitbild für eine nachhaltige Landbewirtschaftung in Bayern festgeschrieben werden. Bayern muss weiter Agro-Gentechnik-Frei bleiben.
Mehr Vielfalt auf den bayerischen Äckern: Keine Monokulturen, schon gar nicht Erzeugung von Agro-Sprit. Mais-Monokulturen für die Energieerzeugung zerstören die Artenvielfalt und schädigen den Boden. Der Lebensmittel-Herstellung muss Vorrang eingeräumt werden.
Mehr Verbraucherinformationen: Die Umweltleistungen des Öko-Landbaus und seiner Produkte müssen besser kommuniziert werden. Eine Debatte über die Wertschätzung von Lebensmitteln und wie sie hergestellt werden ist überfällig.
Mehr Transparenz in der Lebensmittel-Herstellung: Die Verbraucher wollen wissen, wo die Lebensmittel herkommen, wie sie produziert wurden und was in ihnen enthalten ist.
Mehr Öko-Forschung im Bereich Pflanzenbau und Tierhaltung und die dafür notwendige staatliche Unterstützung. Mindestens 20 Prozent der Agrarforschungsgelder müssen in den Öko-Landbau fließen.


Aktion "Aufgetischt" auf dem Tollwood Winterfestival

Feinstes Festessen in einem weihnachtlichen Wohnzimmer: Der "Aufgetischt-Pavillon" auf dem Festivalgelände auf der Münchner Theresienwiese ist ein Ort der Überraschung. Denn wer genauer hinschaut, entdeckt die unbequeme Wahrheit hinter der Fassade des Weihnachtsmahls: tierquälerische Bedingungen in der Massentierhaltung, Antibiotika-Rückstände im Fleisch, den Einsatz von Agro-Gentechnik zur Futtermittelerzeugung, Pestizide in Obst und Gemüse, leergefischte Meere, Regenwaldabholzung für Tierfutter, problematische Zusatzstoffe in unseren Lebensmitteln - die Liste der "Gaben" der konventionellen Agro- und Lebensmittelindustrie ist lang. Dabei liegt die Lösung so nah: Der Öko-Landbau ist gut für Mensch, Tier und Natur. Er schützt das Klima, versorgt uns mit regionalen, gesunden und hochwertigen Lebensmitteln, schafft Arbeitsplätze und leistet einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung.

Mehr Informationen unter:
http://www.naturland.de/agrarpolitik.html
http://www.tollwood.de/winterfestival-2011/aufgetischt-pavillon/

Eine Teilnahme an der Unterschriftenaktion ist auch online unter: www.naturland.de/unterschriftenaktion.html möglich. Gegen Ende des Winterfestivals werden die gesammelten Unterschriften an die politisch Verantwortlichen übergeben.


Tollwood veranstaltet zweimal im Jahr ein Kulturfestival in München. Das Festival basiert auf einem drei-Säulen-Modell: mit dem "Markt der Ideen", einer Fundgrube für internationales Kunsthandwerk, der bio-zertifizierten Festivalgastronomie sowie einem internationalen Kulturprogramm. Tollwood versteht sich seit dem ersten Festival 1988 als Forum für Ökologie und Umweltbewusstsein.

Quelle und Kontaktadresse:
Naturland - Verband für ökologischen Landbau e.V. Carsten Veller, Pressesprecher Kleinhaderner Weg 1, 82166 Gräfelfing Telefon: (089) 8980820, Telefax: (089) 89808290

(cl)

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