Pressemitteilung | Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)

Lasst die Schüler/innen und Lehrer/innen in Ruhe! / GEW kritisiert Vorgehen einiger Medien - Sachliche Aufarbeitung

(Stuttgart) - Der GEW-Bundesvorsitzende Ulrich Thöne und die GEW-Landesvorsitzende Doro Moritz appellierten an die Medien, die Trauer der betroffenen Schüler/innen, Lehrer/innen, ihrer Angehörigen und Freunde nicht zu verletzten. "Es gibt leider einige wenige Journalisten, die in die Privatsphäre der Betroffenen in Winnenden einzudringen versuchen. Wir müssen dafür Sorge tragen, die Schülerinnen und Schüler, die Lehrkräfte und ihre Angehörigen vorort zu unterstützen. Dies hat Vorrang gegenüber allen berechtigten Fragen zu den Ursachen der schrecklichen Tat", sagte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) am Mittwoch (11.03.) in Stuttgart.

Die GEW setzt sich für eine sachliche und differenzierte Aufarbeitung des Amoklaufs ein und warnt vor voreiligen Analysen und Forderungen. Doro Moritz und der Bundesvorsitzende Ulrich Thöne, der heute nach Stuttgart gekommen ist, haben in einem Brief an die Lehrer/innen der Albertville-Realschule in Winnenden dem Lehrerkollegium und den Schüler/innen mit ihren Angehörigen ihre große Betroffenheit und Anteilnahme mitgeteilt und Unterstützung zugesagt. Auch die GEW Thüringen hat sich an die Schule gewandt und in Erinnerung an den Amoklauf im Jahr 2002 in Erfurt ihr Mitgefühl ausgedrückt.

"Gewaltprävention ist für die Bildungseinrichtungen und die gesamte Gesellschaft ein zentrales Thema. Es erfordert ein koordiniertes Vorgehen der Verantwortlichen und Akteure auf Landes-, kommunaler und Schulebene", sagten Thöne und Moritz. Grundsätzlich brauchten Schulen bei ihrer Präventionsarbeit die enge, kontinuierliche Unterstützung durch Schulsozialarbeiter und Schulpsychologen. "Sie brauchen Zeit und Kompetenzen, um Beziehungen zu Schüler/innen wertschätzend zu gestalten", sagte Moritz.

Neben der Prävention müsse es für alle Schulen Krisen- und Notfallpläne geben, die die Gegebenheiten vor Ort berücksichtigen. Grundlegend sei ein Schulklima, das von gegenseitigem Respekt, Wertschätzung und Vertrauen zeuge. Die Gesellschaft müsse jungen Menschen Lebensperspektiven aufzeigen und ihnen vermitteln, dass sie gebraucht werden. "Dabei ist uns bewusst, dass alle Maßnahmen keine 100prozentige Sicherheit vor solch massiven Gewaltausbrüchen garantieren können", sagten die GEW-Sprecher.

Quelle und Kontaktadresse:
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Ulf Roedde, Pressesprecher Reifenberger Str. 21, 60489 Frankfurt am Main Telefon: (069) 78973-0, Telefax: (069) 78973-201

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