Legionärskrankheit: VDI ruft zur Einhaltung der VDI-Hygiene-Richtlinien auf
(Düsseldorf) - Angesichts der aktuellen Fälle von Legionelleninfektionen in der spanischen Stadt Murcia ruft der VDI dazu auf, die VDI-Richtlinien zur Hygiene in Raumlufttechnischen Anlagen einzuhalten, denn Murcia ist kein Einzelfall. In den letzten Jahren sind in verschiedenen Europäischen Ländern, wie z.B. in Holland und Belgien, Ausbrüche der Legionärskrankheit aufgetreten. In Murcia sind 228 Menschen betroffen, bei 575 weiteren besteht Verdacht auf eine akute Erkrankung.
Auch in Deutschland erkranken jährlich ca. 30.000 Menschen an dieser heimtückischen Krankheit, für ca. 4.000 Menschen endet der Verlauf tödlich. Dabei liegt nach Angaben von Professor Martin Schata (VDI) die tatsächliche Zahl noch wesentlich höher. Häufigste Ursache ist das Einatmen der Keime aus Befeuchtern, Duschen, Whirlpools u.ä. Installationen in Schwimmbädern, Ferienwohnungen, Hotels sowie Krankenhäusern und Altenheimen. Nach derzeitigem Kenntnisstand ist auch in Murcia die Quelle der Infektion die Klimaanlage eines Kaufhauses.
Der VDI hat bereits im Jahre 1998 unter der Leitung von Dr. Ing. Achim Keune in Kooperation mit Ingenieuren, Medizinern und der Industrie eine Hygiene Richtlinie (VDI 6022) für Raumlufttechnische Anlagen verabschiedet, die detailliert vorschreibt, welche Hygieneuntersuchungen in welchen Zeitabständen durchzuführen sind und welche Wartungs- und Hygienemaßnahmen sich daraus ergeben. Im Falle eines Verstoßes gegen diese Richtlinien haften in Deutschland die Betreiber der Anlage. Das hat zur Folge, dass die Erkrankten oder, im schlimmsten Fall, die Hinterbliebenen Schadensersatzansprüche und Kostenerstattung geltend machen können.
Damit es gar nicht erst dazu kommt und Murcia sich in Deutschland nicht wiederholt, erinnert der VDI dringend an die Einhaltung der Richtlinien VDI 6022 und 6023.
Quelle und Kontaktadresse:
Verein Deutscher Ingenieure e.V. (VDI)
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