Pressemitteilung | Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV)

„Lehrer sind weder Halbtagsjobber noch Faulenzer“ / BLLV-Präsident Albin Dannhäuser räumt anlässlich des Weltlehrertags am 05. Oktober mit Klischees auf / Mehr Anerkennung und Achtung für den Lehrerberuf!

(München) - „Lockerer Halbtagsjob“, „unverschämt viele Ferien“, „sicherer Beamtenstatus“, „faul und ausgebrannt“ - die Liste der Klischees, denen Lehrerinnen und Lehrer ausgesetzt sind, lässt sich beliebig fortsetzen.
„Mit dieser pauschalen und diffamierenden Abwertung einer ganzen Berufsgruppe muss endlich Schluss sein“, forderte der Präsident des Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV), Albin Dannhäuser, zum Weltlehrertag. Er wird am 5. Oktober zum elften Mal begangen und steht unter dem Motto „Lehrerbildung reformieren - Lehrerprofessionalität stärken“. Es ist verantwortungslos, das Versagen Einzelner zu Lasten der großen Mehrheit engagierter Lehrerinnen und Lehrer zu verallgemeinern. Vielmehr muss der Lehrerberuf in seiner Bedeutung für die Zukunft junger Menschen und der Gesellschaft anerkannt und geachtet werden. Lehrerinnen und Lehrer selbst müssten ihre schwierige Bildungs- und Erziehungsaufgabe transparent machen und die pädagogischen Probleme und Widersprüche aufdecken, die sie belasten. Die gegensätzlichen Interessen unterschiedlichster Gruppen, das Spannungsverhältnis zwischen pädagogischen Idealen und der Alltagsrealität, das Dilemma zwischen Förderung und Auslese, die Verkürzung des Bildungsverständnisses auf die Vergabe von Zeugnissen und Berechtigungen.

Ebenso notwendig ist es, dass Lehrerinnen und Lehrer ihr Verantwortungsfeld selbst definieren und sich gegen die utopische Zuweisung einer „Allzuständigkeit“ abgrenzen: Dannhäuser: „Lehrer/innen sind Experten für systematisches Lernen und für schulische Erziehung. In diesem Prozess müssen sie jede Schülerin und jeden Schüler fördern, begleiten und ermutigen. Aber Bildung ist vor allem ein Prozess der Selbstbildung, um den sich Schüler mit fortschreitender Entwicklung selbst bemühen müssen. Ähnliches gilt für die Verantwortung der Eltern:
Auch wenn das staatliche Erziehungsrecht dem elterlichen gleich geordnet ist, so liegt die primäre Erziehungsverantwortung bei den Eltern. Diese Pflicht kann nicht abschließend an Lehrer delegiert werden.“

Schließlich steht auch der Staat in der Pflicht: Lehrer/innen können ihrer besonderen Verantwortung nur gerecht werden, wenn die Qualität der
Lehreraus- und fortbildung auf hohem Niveau garantiert und bestmögliche Arbeitsbedingungen geschaffen werden. „Der BLLV erwartet, dass der Dienstherr die Belastungsgrenze respektiert und dass er endlich den Anspruch aller Lehrergruppen auf besoldungsrechtliche Gleichbehandlung einlöst. Die Ausgrenzung bestimmter Gruppen von einer Regelbeförderung bedeutet eine systematische Abwertung der pädagogischen Leistung.“

Der Lehrerberuf kann nicht hoch genug geschätzt werden: Lehrerinnen und Lehrer sind es, die den Bildungs- und Erziehungsauftrag professionell wahrzunehmen haben, Sie sind es, die jedem Kind durch Bildung und Erziehung die Chance auf eine persönlich erfüllte und beruflich erfolgreiche Lebensgestaltung eröffnen. Sie befähigen junge Menschen, am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben teilzunehmen und teilzuhaben. Sie legen das Fundament in den Schulen für soziale Stabilität und wirtschaftliche Prosperität, für demokratisches Handeln und globales Verantwortungsbewusstsein. Sie leiten Schülerinnen und Schüler an zu systematischem Lernen und fördern ihren Bildungsprozess.
Sie prägen sie in der Entwicklung ihrer Persönlichkeit und in ihrem Selbstwertgefühl. Sie leiten sie an, mit anderen zusammen zu arbeiten und zu leben, Konflikte zu lösen und andere zu respektieren. Sie vermitteln ihnen grundlegende Werte. Sie prägen ihre Urteilsfähigkeit und ihr Welt- und Menschenbild. Die Aufgabe von Lehrerinnen und Lehrern ist also unstrittig von allergrößter Bedeutung für jedes einzelne Kind und für die Gesellschaft insgesamt.

Quelle und Kontaktadresse:
Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband e.V. im VBE (BLLV) Annemarie Detsch und Heike Kamstedt, Pressesekretariat Bavariaring 37, 80336 München Telefon: 089/7210010, Telefax: 089/7250324

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