Pressemitteilung | VNL - Verband Niedersächsischer Lehrkräfte e.V.

Lehrerversorgung nicht überall so rosig wie vom MK dargestellt / Fachlehrermangel vorprogrammiert, teilweise schon Realität / Vertretungsreserve für Ausfälle an allen Schulen gefordert

(Hannover) - Der Verband Niedersächsischer Lehrkräfte - VNL/VDR sieht die tatsächliche Unterrichtsversorgung nicht so rosig wie die Kultusministerin. Der Verband erkenne zwar die gute Absicht der Landesregierung an, durch Neueinstellungen die Unterrichtsversorgung zu sichern. Aber allein die Tatsache, dass es im derzeitigen Besetzungsverfahren noch 240 unbesetzte Lehrerstellen gibt, macht deutlich, dass Theorie und Praxis heftig voneinander abweichen. "Es fehlen geeignete Bewerberinnen und Bewerber für so wichtige Fächer wie Physik, Chemie, Mathematik, Englisch - um nur einige zu nennen. Damit Schulen überhaupt neue Lehrkräfte einstellen können, müssen sie oftmals Lehrkräfte mit Fächerkombinationen auswählen, die nicht so dringend benötigt werden. Der Fachlehrermangel ist nicht nur vorprogrammiert, sondern an etlichen Schulen bereits Realität," so Manfred Busch, VNL/VDR-Landesvorsitzender.

Der Verband sieht in der Tatsache, dass die Unterrichtsversorgung an Oberschulen, Hauptschulen und Förderschulen von der verkündeten 101-Prozent-Unterrichtsversorgung deutlich abweicht, keinen Grund zum Jubeln. Und selbst wenn die Versorgung wirklich 100 - 102 Prozent beträgt, heißt es noch lange nicht, dass die volle Stundentafel erteilt werden kann. Entweder fehlen die Fachlehrkräfte und der Fachunterricht muss ausfallen. Oder der Unterricht muss wegen langfristiger Ausfälle wie Schwangerschaften, Erkrankungen u. ä. gestrichen werden. "Das ist die Realität. Wir vom Verband Niedersächsischer Lehrkräfte fordern daher schon lange, an jeder Schule eine Vertretungsreserve von mindestens 5 Prozent vorzuhalten. In der Wirtschaft würde jedes Unternehmen scheitern, das bei Ausfällen nicht auf Arbeitsreserven zurückgreifen könnte", fordert Manfred Busch nachdrücklich.

Der VNL/VDR macht sich nicht erst seit heute große Sorgen um die Lehrerversorgung an Niedersachsens Schulen. Die Politik hat es in der Vergangenheit versäumt, rechtzeitig vorzusorgen. Der jetzt verstärkt einsetzende Lehrermangel war vorhersehbar, insbesondere in den Naturwissenschaften und Sprachen. "Alle Maßnahmen, die jetzt getroffen werden, werden erst Jahre später zum Erfolg führen. Es muss daher endlich gehandelt werden", so Busch abschließend.

Quelle und Kontaktadresse:
VNL/VDR Verband Niedersächsischer Lehrkräfte e.V. Pressestelle Ellernstr. 38, 30175 Hannover Telefon: (0511) 32 08 39, Fax: (0511) 32 77 59

(sy)

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