Letzte Chance vor der COP: NABU drängt auf klare Weichenstellung für EU-Klimapolitik
(Berlin) - Heute kommt der EU-Umweltrat in Brüssel zusammen, um über das künftige Klimaziel der Europäischen Union für 2040 zu beraten. Nachdem die europäischen Staats- und Regierungschefs bislang keine Einigung erzielen konnten, liegt die Verantwortung nun bei den EU-Umweltminister*innen. Pauline Schur, NABU-Teamleiterin Klima & Verkehr erklärt:  
„Europa steht jetzt an einem entscheidenden Punkt. Wenn die EU beim Klimaschutz glaubwürdig bleiben und auf der Weltklimakonferenz in Belém überzeugen will, braucht sie ein ambitioniertes 2040-Ziel. Nur so kann Europa zeigen, dass es bereit ist, Verantwortung zu übernehmen und seine Vorreiterrolle zu bewahren.“
Der NABU begrüßt den Vorschlag der EU-Kommission, die EU-weiten Treibhausgasemissionen bis 2040 um 90 Prozent gegenüber 1990 zu reduzieren. „Ein 90-Prozent-Ziel wäre ein sinnvoller Pfad hin zur Klimaneutralität bis 2050. Zugleich wäre es ein klares Signal an die Welt: Europa bleibt auf Kurs zur Klimaneutralität und steht für Verlässlichkeit und Ambition im globalen Klimaschutz. Wir fordern die Umweltminister*innen auf, dieses Ziel mit Nachdruck zu unterstützen.” 
Die grüne Transformation sei dabei nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich notwendig. Eine ehrgeizige Klimapolitik eröffne große Chancen für Europas Industrie, so Schur: „Klimaschutz ist ein Innovationsmotor. Wer jetzt in saubere Technologien, Energieeffizienz und nachhaltige Mobilität investiert, stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und schafft Zukunftssicherheit für die europäische Wirtschaft.“ 
Der NABU fordert, dass die Senkenleistung von Böden und Wäldern (LULUCF-Sektor) verbindlich und ambitioniert gestärkt wird. Nur wenn Europa Kohlenstoffspeicher wie Moore, Meere, Wälder und Böden konsequent schützt und wiederherstellt, kann das 2040-Ziel erreicht werden. Daher appelliert der NABU an die dänische Ratspräsidentschaft, dem Druck einzelner Mitgliedstaaten wie Schweden und Finnland nicht nachzugeben und die LULUCF-Ziele für den Waldsektor nicht aufzuweichen.  
Zugleich warnt er davor, dass der globale Handel mit Emissionszertifikaten wie in Artikel 6 des Pariser Klimaschutzabkommens vorgesehen zu einem Schlupfloch wird, das echte CO₂-Einsparungen ausbremst. Zertifikate dürfen nur das letzte Mittel sein – nicht der einfache Ausweg, um eigene Verpflichtungen zu umgehen. Statt Geld in Ausgleichsprojekte anderswo zu lenken, sollten die EU-Staaten und Unternehmen ihre Anstrengungen zur Emissionsminderung im eigenen Verantwortungsbereich konsequent ausschöpfen. Auch eine Aushöhlung der Flottengrenzwerte darf den Klimaschutz nicht ausbremsen. Nur so kann Europa glaubwürdig zeigen, dass es Klimaschutz ernst meint.
Quelle und Kontaktadresse:
																	Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Telefon: 030 284 984-0															
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