Loewenstein: Schwarzarbeit erfordert zielgenauere Bekämpfung! / Reduzierte Mehrwertsteuer oder bessere Abschreibungsmöglichkeiten für private Haushalte gefordert
(Berlin) - Angesichts des erschreckend hohen Anteils von Schwarzarbeit im handwerklichen Bereich, wie er in der aktuellen Studie des Instituts der Deutschen Wirtschaft zum Ausdruck gekommen ist, forderte der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes, Dr.-Ing. Hans-Hartwig Loewenstein, erneut die Einführung eines reduzierten Mehrwertsteuersatzes auf arbeitsintensive Dienstleistungen.
"Die Studie gibt uns recht: Dem Staat gehen durch Schwarzarbeit Steuereinnahmen und Sozialabgaben in Milliardenhöhe verloren. Dennoch wird der Faktor Arbeit weiterhin mit hohen Kosten belastet." So Loewenstein.
Der Steuerbonus für Handwerkerleistungen im Rahmen der haushaltsnahen Dienstleistungen (§ 35 a EStG) hat seit Erhöhung der Mehrwertsteuer zum 1. Januar 2007 auf 19 Prozent deutlich an Attraktivität verloren, seine Inanspruchnahme ist stark rückläufig. Ob die seit Januar 2009 in Kraft getretene geringfügige Erhöhung daran etwas ändert, erscheint fraglich. Als wirksamen Anreiz, Bauaufträge in privaten Haushalten an legal arbeitende Bauunternehmen zu vergeben, hatte das Baugewerbe in der Vergangenheit stets eine Erhöhung des Steuerbonus auf 25 Prozent gefordert.
"Der Abstand zwischen Mehrwertsteuer und Steuerbonus ist einfach zu gering. Auch der höhere Steuerbonus wird seine Wirkung verfehlen." So Loewenstein weiter.
"Wer Schwarzarbeit nachhaltig bekämpfen will, muss mutige Schritte gehen: Konsequent auf steuerliche Abschreibungsmöglichkeiten für private Haushalte setzen und eine reduzierte Mehrwertsteuer auf arbeitsintensive Dienstleistungen einführen. Die Erfolge in unseren Nachbarstaaten, die bereits seit einigen Jahren auf das Instrument der reduzierten Mehrwertsteuer setzen, macht Hoffnung auch für den deutschen Arbeitsmarkt." Erklärte der ZDB-Präsident.
Loewenstein abschließend: "Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt. Schwarzarbeit schadet dem Gemeinwesen. Und hauptsächlich vernichtet Schwarzarbeit sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Diesen Zustand sollten wir nicht länger hinnehmen. Ich appelliere daher an die politisch Verantwortlichen, noch vor Ende der Legislaturperiode hier die Weichen in eine andere Richtung zu stellen."
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