Marburger Bund kritisiert Pläne zur Schließung von Bundeswehrkrankenhäusern
(Köln) Zur geplanten Schließung mehrerer Bundeswehrkrankenhäuser erklärt der 1. Vorsitzende des Krankenhausärzteverbandes Marburger Bund, Dr. Frank Ulrich Montgomery: Die geplante Schließung mehrerer Bundeswehrkrankenhäuser könnte sich als fatal herausstellen. In einer Zeit, in der die Bundeswehr zunehmend in globalen Krisenherden eingesetzt wird, würde eine drastische Schließung von Krankenhäusern und eine entsprechende Reduzierung von Sanitätsärzten negative Folgen auf die medizinische Versorgung der Truppe haben.
Verteidigungsminister Peter Struck sollte sich deshalb genau überlegen, ob er allein aus Kostengründen rund die Hälfte der Bundeswehrkliniken schließen will. Die Gefährdung der Streitkräfte durch zunehmende Auslandseinsätze in Krisenregionen erfordert eine gute Ausbildung von Sanitätsärzten in ausreichend vorhandenen und modernen Bundeswehrkrankenhäusern. Diese Aus- und Weiterbildung wird jedoch gefährdet, wenn Kliniken reihenweise geschlossen und keine sachgerechte Kooperation mit zivilen Krankenhäusern eingegangen wird.
Bereits heute gestaltet sich die Ausbildung von Sanitätsärzten insbesondere durch den zunehmenden Ärztemangel schwierig. So konnten Ende 2003 9,2 Prozent (216) der insgesamt 2.355 Dienstposten für Ärzte in Bundeswehrkrankenhäusern nicht besetzt werden. Statt Geld durch Schließungen einzusparen, sollte vielmehr Geld für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in Bundeswehrkliniken investiert werden.
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Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e. V. - Bundesverband
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