Markenkonzept für das Handwerk / "Handwerkermarke" entwickelt
(St. Augustin) - Für das SHK-Handwerk wird es zunehmend schwieriger, sich gegenüber dem Endkunden mit seinen Mehrleistungen zu profilieren. Fachkundige Beratung, fachgerechte Installation und umfassender Service müssen im Wettbewerb daher immer deutlicher herausgestellt werden. Quelle dieser Mehrleistungen ist ein hoher Qualitäts- und Leistungsstandard. Dieser muss durch geschulte Mitarbeiter, eine reibungslose Organisation und ein an Qualitätskriterien orientiertes Einkaufsmanagement (ISO 9000) gesichert werden. Hierzu benötigt der Handwerker Produkte, bei denen die verschiedenen für die SHK-Branche relevanten Qualitätskriterien (wie etwa Gewährleistung, Sicherung der Ersatzteilversorgung nach Auslaufen der Serie etc.) erfüllt sind.
Aufgrund dieser Bedürfnisse der Betriebe hat der Zentralverband Sanitär Heizung Klima das Konzept "Handwerkermarke" aus dem Markt entwickelt. Laut ZVSHK steht das Zeichen Handwerkermarke für eingeführte Produkte leistungsfähiger Hersteller, die einen in der Hauptsache an Qualitätsbedürfnissen orientierten Kriterienkatalog erfüllen und vom Großhandel über den Handwerker zum Endkunden gelangen. Es handle sich dabei nicht um neue Marken, sondern um eingeführte Industrieprodukte. Dem Handwerker werde - in Form der zusätzlichen Kennzeichnung als Handwerkermarke- die Sicherstellung seiner Qualitätsanforderungen signalisiert. Auf eine aufwendige und teuere Einzelprüfung der Kriterien könne daher in Zukunft verzichtet werden. Der Zentralverband verspricht sich davon eine deutliche Entlastung im Einkaufsmanagement kleinerer und mittlerer Handwerksbetriebe. Dies diene der Leistungssteigerung und der Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der mittelständischen SHK- Handwerksbetriebe, so der ZVSHK.
Grundsätzliche kartellrechtliche Bedenken teilt der Verband dabei nicht. Nach Aussage des Zentralverbandes will das Konzept Handwerkermarke den Handwerker bei der Bewältigung seiner ständig wachsenden Aufgaben unterstützen, hat aber nicht den Anspruch, Einfluss auf die herrschenden Marktverhältnisse zu nehmen. Daher konzentriere es sich auf einen Teilausschnitt des Marktes und sei keinesfalls auf eine Marktdurchdringung ausgelegt. "Ein solcher Anspruch wäre vor dem Hintergrund der Produktvielfalt und der nahezu unübersehbaren Anzahl weltweit anbietender Hersteller, wie sie die Internationale Messe Sanitär Heizung Klima (ISH) 1999 in Frankfurt wieder einmal eindrucksvoll verdeutlicht hat, vollkommen illusorisch', so Hauptgeschäftsführer Michael von Bock und Polach anlässlich der Präsentation des Konzepts "Handwerkermarke" in Münster.
"Bei den Partnern in der ARGE Handwerkermarke handle es sich hauptsächlich um kleine und mittelständische lndustrieunternehmen, so dass keine deutlichen Eingriffe in den Gesamtmarkt zu erwarten seien. Ein solcher Ansatz sei angesichts der bereits heute bestehenden Marken- und Herstellervielzahl und dem zunehmenden Markteintritt ausländischer Hersteller wirklichkeitsfremd," betonte von Bock und Polach.
Quelle und Kontaktadresse:
ZVSHK