Markt für Biozide im Umbruch
(Frankfurt am Main) - Rund zwei Drittel aller Wirkstoffe gegen Mehlmotte, Kakerlake, Wanderratte und Konsorten werden in den nächsten drei Jahren vom Markt verschwinden. "Nur die profitabelsten Produkte für die Schädlingsbekämpfung im Haus, im Vorratsschutz und im öffentlichen Bereich werden die Hürden nehmen, die durch die Gesetzgebung für Biozide aufgerichtet wurden." Darauf hat Regina Fischer, Biozid-Expertin des Industrieverbands Agrar e.V. (IVA), auf dem Internationalen Kongress für Schädlingsbekämpfung (Eurocido) in Dortmund hingewiesen.
Biozide müssen in Zukunft ein Zulassungsverfahren vergleichbar dem für Pflanzenschutzmittel durchlaufen. Was für Verbraucher und Umwelt mehr Sicherheit bringt, ist für Hersteller mit hohen Kosten verbunden. Die Wirkstoffe müssen auf eine Positivliste der EU aufgenommen werden. Die Produkte werden national zugelassen.
Als erstes wurden von der Kommission die Datenpakete für Holzschutzmittel und Produkte gegen Nagetiere angefordert. Der aufwändige Prozess bedeutet das Aus für zahlreiche Produkte. Für ein komplettes Datenpaket sind Kosten von mehreren Millionen Euro anzusetzen. Allein die Überprüfung dieser Daten durch die Zulassungsbehörden verursacht Gebühren von mehr als 100.000 Euro.
Das ist für viele mittelständische Unternehmen selbst dann nicht tragbar, wenn sie gemeinsam mit anderen die Registrierung eines Wirkstoffs betreiben. Vier IVA-Mitgliedsfirmen haben nach einem solchen gemeinsamen Vorstoß ihren Antrag zurückgezogen. "Es ist zu befürchten, dass ähnlich wie im Pflanzenschutz viele weniger profitable Produkte für spezielle Anwendungen vom Markt verschwinden und gefährliche Schädlinge nicht mehr bekämpft werden können", erklärte Fischer.
Quelle und Kontaktadresse:
Industrieverband Agrar e.V.
Karlstr. 19-21, 60329 Frankfurt
Telefon: 069/25561281, Telefax: 069/236702
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