Pressemitteilung | Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA)

Maschinenbau plant Personalaufbau

(Frankfurt am Main) - Die Chancen auf einen Arbeitsplatz im Maschinenbau- und Anlagenbau sind weiterhin sehr gut. Laut einer aktuellen Umfrage des VDMA planen von über 400 befragten Personalverantwortlichen 62 Prozent in den kommenden Monaten zusätzliche Fachkräfte mit technischem Hintergrund einzustellen. 44 Prozent wiederum wollen ihr Stellenangebot für Ingenieur/innen und IT-Expert/innen ausweiten. Auch die Anzahl der Stellen für Fachkräfte und Akademiker/innen aus nicht-technischen Bereichen soll ausgeweitet werden, wenn auch in etwas geringerem Umfang.

Engpässe auf dem Arbeitsmarkt bleiben Herausforderung

"Im Maschinenbau gibt es eine große Auswahl an spannenden, krisenfesten und zudem sinnstiftenden Arbeitsplätzen. Die Mitarbeitenden unserer Unternehmen beschäftigten sich derzeit stark mit Digitalisierung, mit klimafreundlichen Technologien und der Mobilitätswende. Der Maschinenbau steht für viele Green Tech-Jobs. Fast ein Viertel aller Arbeitskräfte in Deutschland, die sich mit der Produktion von Umweltschutz-Gütern beschäftigen, sind im Maschinenbau tätig", sagt Hartmut Rauen, stellvertretender Hauptgeschäftsführer des VDMA.

Eine Herausforderung bleiben die Engpässe auf dem Arbeitsmarkt. Auch wenn diese im Vergleich zum Frühjahr leicht nachgegeben haben, berichten rund 70 Prozent der Unternehmen von starken Engpässen bei technischen Fachkräften. Bei Ingenieur/innen spürt nach wie vor fast jedes zweite befragte Unternehmen starke Engpässe. Durch die hohe Nachfrage nach Arbeitskräften in Deutschland ist auch die Fluktuation bei vielen Unternehmen in den letzten zwölf Monaten leicht gestiegen.

Starkes Investment in Nachwuchskräfte

Noch stärker als in der Vergangenheit wird im Maschinenbau in Nachwuchskräfte investiert. Jedes zweite der befragten Unternehmen will in den kommenden 12 Monaten zusätzliche Ausbildungsplätze im technischen Bereich schaffen. Das Angebot an Ausbildungsstellen im Maschinenbau wird somit zum Ausbildungsbeginn im Herbst 2024 erneut wachsen. Darüber hinaus sollen mehr dual Studierende und Praktikant/innen eingestellt werden. Hier plant im Schnitt jedes dritte Unternehmen eine Ausweitung des Stellenangebots.

Ähnlich wie bei Fachkräften und Ingenieur/innen gibt es jedoch nicht selten
Bewerbermangel. Viele Unternehmen können derzeit nur etwa drei von vier Ausbildungsplätzen und dualen Studienplätze besetzen. Große Unternehmen tun sich dabei deutlich leichter als kleinere.

Hohe Übernahmequote im Maschinenbau

Die Übernahmequoten nach der Ausbildung sind im Maschinenbau sehr hoch. Die meisten Unternehmen übernehmen rund 90 Prozent ihrer Auszubildenden. Bei den verbliebenen 10 Prozent dürften auch die weiteren Zukunftspläne der Auszubildenden eine Rolle spielen. Viele machen entweder direkt nach ihrer Ausbildung oder auch im späteren Verlauf ihrer Karriere noch einen Studienabschluss oder einen Abschluss als Techniker/in, Meister/in oder Fachwirt/in. Die befragten Unternehmen schätzen, dass das etwa auf 50 Prozent ihrer derzeitigen Auszubildenden zutreffen dürfte.

"Der Maschinenbau investiert stark in Nachwuchskräfte. In den letzten Jahren wurde das Angebot an Ausbildungsplätzen und dualen Studienplätzen kontinuierlich ausgeweitet", sagt Jörg Friedrich, Leiter der VDMA-Bildungsabteilung. Zugleich können viele Unternehmen aktuell nicht alle Stellen besetzen. "Das ist unverständlich, denn die Mehrzahl der Jugendlichen sind sehr zufrieden mit ihrer Ausbildung", sagt Friedrich. Dies zeigten Studien des VDMA, aber auch regelmäßige Umfragen des DGB. Hier belegten Berufe wie Industriemechaniker/in, Elektroniker/in und Mechatronikerin regelmäßig Plätze unter den TOP 5. "Und danach erwartet die jungen Leute ein zukunftssicherer, abwechslungsreicher und gut bezahlter Arbeitsplatz", ergänzt Friedrich.

Die Ergebnisse der Blitzumfrage im Überblick

- 62 Prozent wollen zusätzliche Fachkräfte und 44 Prozent zusätzliche Akademiker/innen mit technischem Hintergrund einstellen. Ebenso soll die Anzahl der Stellen in nicht-technischen Bereichen ausgeweitet werden, wenn auch in etwas geringerem Umfang.Mehrheit der Unternehmen plant, in den nächsten 12 Monaten Personal aufzustocken.
- Die Mehrheit der Befragten beobachtet aktuell bei allen Beschäftigtengruppen Engpässe am Arbeitsmarkt. Starke Engpässe spüren die Unternehmen bei Fachkräften, Akademiker/innen und Auszubildenden im technischen Bereich. Dies berichten jeweils 69, 49 und 55 Prozent.
- Innerhalb der letzten 12 Monate ist die Fluktuation bei den meisten Unternehmen gestiegen. 44 Prozent verzeichnen eine leichte und 14 Prozent eine deutliche Steigerung. 34 Prozent haben keine Veränderung beobachtet.
- 51 Prozent der Befragten wollen in den kommenden Monaten mehr technisch-gewerbliche Ausbildungsplätze anbieten - der höchste Zuwachs seit 2020, als die Umfrage erstmals durchgeführt wurde. Darüber hinaus sollen bei 41 Prozent der Unternehmen mehr Stellen für dual Studierende in technischen Fächern entstehen.
- Bei vielen Unternehmen können derzeit nur etwa 75 Prozent der Ausbildungsplätze und der dualen Studienplätze besetzt werden sowie 80 Prozent der Praktikumsplätze. Die Quote ist bei großen Unternehmen deutlich höher als bei kleineren.
- Im Schnitt übernehmen die Unternehmen 90 Prozent ihrer Auszubildenden.
- Vom Fachkräfteeinwanderungsgesetz konnte bislang etwa jedes sechste Unternehmen profitieren. Seit Inkrafttreten des Gesetzes im März 2020 konnten 16 Prozent der Unternehmen Arbeitskräfte aus Nicht-EU-Staaten einstellen. 10 Prozent haben es zwar versucht, hatten allerdings bislang keinen Erfolg. Als größte Hürden werden Bürokratie und mangelnde Sprachkenntnisse genannt.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V. (VDMA) Holger Paul, Leiter Kommunikation Lyoner Str. 18, 60528 Frankfurt am Main Telefon: (069) 66030, Fax: (069) 66031511

(jg)

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