Massenveranstaltungen mit Kindern meiden
(Köln) - Bei Massenansammlungen laufen Kinder schneller als Erwachsene Gefahr, geschubst oder gegen etwas gedrückt zu werden. Deshalb sollten Eltern mit Kindern möglichst überfüllte Veranstaltungen vermeiden. "Bei vielen Menschen auf engem Raum geraten Kinder schnell ins Abseits, da sie weniger Kraft haben und leicht übersehen werden. Besonders riskant sind Barrieren, die die Bewegung einer Menge abbremsen, auch Biegungen, die viele Menschen nehmen müssen. Für Kinder ist es bei solchen Veranstaltungen am schlimmsten, wenn sie von ihren Eltern oder vertrauten Personen getrennt werden. Dann reagieren sie oft panisch", warnt Dr. med. Hermann Josef Kahl vom Ausschuss Prävention vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) sowie Pressesprecher von Nordrhein-Westfalen. Aus Beobachtungen von Konzerten, in denen auch Minderjährige anwesend waren, ist bekannt, dass Kinder vor allem aufgrund von Quetsch- und Stoßverletzungen durch Gedränge behandelt werden müssen. Auch Kollaps, Kreislaufzusammenbruch oder Übelkeit sind häufige Ursachen einer medizinischen Behandlung bei solchen Ereignissen. Alkohol und Drogen sind dagegen eher bei Erwachsenen der Grund dafür, warum Sanitäter sie vor Ort betreuen müssen. Treffen viele fremde Personen aufeinander und entwickelt sich ein Gefühl von Gefahr, so reagieren die meisten Menschen instinktiv mit Flucht. Sie neigen dann dazu, einen Ort so zu verlassen, wie sie ihn erreicht haben, auch wenn z.B. in einem Tunnel der näher gelegene Ausgang sich in der anderen Richtung befindet.
Wenn Familien auf einen Jahrmarkt oder Ähnliches gehen wollen, sollten sie ruhigere Zeiten wählen. Erwachsene sollten Kinder an der Hand nehmen können, z.B. indem sie wichtige Utensilien in einen Rucksack packen. Kinder erhalten am besten einen Zettel für alle Fälle, der den Namen des Kindes, Adresse und Telefonnummer enthält. "Kleiden Sie Ihre Kinder in heller und auffälliger Kleidung. Hüte oder Mützen eigenen sich besonders als Erkennungsmerkmale. Vereinbaren Sie immer einen gut auffindbaren Ort, an dem sie sich treffen, wenn Sie sich verlieren. Begleiten Sie Ihr Kind immer mit zur Toilette, auch wenn es dies bereits in einem Restaurant alleine kann. Familienangehörige sollten sich bei solchen Ereignissen immer sehen können und gegenseitig im Auge behalten", rät Dr. Kahl.
Weitere Tipps rund um das Thema "Kindergesundheit" finden Sie auf der Internetseite des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte unter www.kinderaerzte-im-netz.de.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ)
Pressestelle
Mielenforster Str. 2, 51069 Köln
Telefon: (0221) 689090, Telefax: (0221) 683204
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