Matecki: Konjunktur mit Schutzschild für Arbeitsplätze stärken
(Berlin) - DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki sagte am Donnerstag (30. Oktober 2008) in Berlin zu den aktuellen Arbeitsmarktdaten:
Der weitere Rückgang der Arbeitslosigkeit ist nur auf den ersten Blick eine gute Nachricht: Die Aussagekraft der Nürnberger Arbeitslosenstatistik ist auf Grund der kreativen Buchführung beschränkt. Viele Arbeitssuchende darunter zunehmend Hartz IV-Empfänger werden nicht mehr als Arbeitslose gezählt.
Darüber hinaus vertreiben die guten Zahlen vom Arbeitsmarkt nicht die dunklen Wolken am Konjunkturhimmel. Der Arbeitsmarkt hinkt der Konjunktur bis zu sechs Monate hinterher. Die Arbeitslosigkeit steigt erst, wenn der Konjunkturmotor bereits nicht mehr arbeitet. Deswegen sollte der Konjunktur jetzt mit einem Schutzschild für Arbeitsplätze die Arme gegriffen werden. Mehr öffentliche Investitionen in Bildung, Klimaschutz und Infrastruktur sowie höhere Sozialtransfers können den Abwärtskräften entgegenwirken. Auch die Europäische Zentralbank kann durch eine kräftige Zinssenkung das Investitionsklima verbessern. Wichtig ist, dass höhere Staatsausgaben und niedrigere Zinsen möglichst schnell ihre Wirkung entfalten, damit es auch im Winter noch gute Nachrichten vom Arbeitsmarkt gibt.
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