Matecki: Krisenkosten nicht auf Beschäftigte abwälzen
(Berlin) - Zu den Forderungen des Handwerkspräsidenten Otto Kentzler und des Chefs des Bundesverbands der mittelständischen Wirtschaft Mario Ohoven nach längeren Arbeitszeiten und Urlaubsverzicht erklärte DGB-Vorstandsmitglied Claus Matecki am Montag (3. August 2009) in Berlin:
"Es ist kontraproduktiv zur Überwindung dieser Krise und zudem dreist, von den ArbeitnehmerInnen längere Arbeitszeiten sowie Urlaubsverzicht zu fordern.
Da gibt es - auch auf Initiative der Gewerkschaften hin - mit der Ausweitung der Kurzarbeit ein gutes Instrument, die drastischen Auftragsrückgänge zu überbrücken und viele Menschen vor der Arbeitslosigkeit zu bewahren, und nun sollen die Beschäftigten unbezahlt mehr arbeiten! Fragen sich die Herren Kentzler und Ohoven eigentlich gar nicht, wer die zusätzlich produzierten Güter kaufen soll, wo schon bei normaler Produktion die Absatzmärkte fehlen?
Jetzt gilt es die Binnennachfrage zu stärken. Lohnverzicht - durch welche Hintertür er auch immer durchgesetzt werden soll - wäre dafür Gift. Bereits jetzt tragen die ArbeitnehmerInnen mit Lohneinbußen durch Kurzarbeit und Arbeitsplatzverlust einen erheblichen Teil der Krisenkosten. Ausgerechnet die Menschen, die diese dramatische Situation nicht im Geringsten zu verantworten haben.
Um die Krise zu überwinden, fordern die Gewerkschaften ein erweitertes Konjunkturpaket - mehr Investitionen in Bildung und Infrastruktur sowie mehr Geld in den Taschen der BürgerInnen wären die richtigen Antworten auf diesen beispiellosen Konjunktureinbruch."
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB), Bundesvorstand
Pressestelle
Henriette-Herz-Platz 2, 10178 Berlin
Telefon: (030) 24060-0, Telefax: (030) 24060-324
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- Die CDU-Kreistagsfraktion im Landkreis Barnim will eine Arbeitspflicht für Bürgergeld-Beziehende einführen - Sie setzt dafür offenbar auf die Stimmen der AfD - Der DGB Berlin-Brandenburg kritisiert beide Sachverhalte scharf
- Mindestlohn steigt auf 12,82 Euro
- Mieterbund, DGB und Städtetag fordern gemeinsam: Rettet die Mietpreisbremse - Verlängerung jetzt!