Medien müssen sich vor Kampagnen in Acht nehmen
(Berlin) - Der Deutsche Journalisten-Verband ruft die Medien dazu auf, sich vor politisch motivierten Kampagnen in Acht zu nehmen. Journalistinnen und Journalisten dürfen nicht zu unfreiwilligen Unterstützern von manipulierten Trends aus den Social Media werden.
Diese Lehre müssen die Qualitätsmedien nach Meinung des DJV aus der gescheiterten Kandidatur der Juristin Frauke Brosius-Gersdorf für das Bundesverfassungsgericht ziehen. „Vorwürfe und falsche Anschuldigungen gegen Frauke Brosius-Gersdorf waren von Anfang an interessengeleitet und hatten ihren Ursprung in zum Teil fragwürdigen Social-Media- Accounts“, sagt DJV-Bundesvorsitzender Mika Beuster. Dass sie die Schwelle zu den Qualitätsmedien nehmen konnten, sei „kritikwürdig“. Mancherorts habe journalistische Recherche erst spät eingesetzt. Beuster: „Es kann nicht sein, dass sich Medien und Politik ihre Themen von manipulierten Social-Media-Trends diktieren lassen.“
Der DJV-Vorsitzende sieht die Medienaufsicht in der Pflicht, gezielte Diffamierungskampagnen in den sozialen Netzwerken mit den ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu unterbinden: „Nichtstun heißt, dem längst laufenden Angriff auf die Demokratie Vorschub zu leisten. Das ist gefährlich.“
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Deutscher Journalisten-Verband e.V. (DJV) - Bundesgeschäftsstelle, Hendrik Zörner, Pressesprecher(in), Torstr. 49, 10119 Berlin, Telefon: 030 7262792-0