Medikamentenknappheit muss endlich bekämpft werden
(Berlin) - SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier: "Wir brauchen jetzt schnell wirksame gesetzliche Rahmenbedingungen." Schon seit Monaten halten in Deutschland Lieferengpässe bei vielen Medikamenten an. Darunter sind auch lebensnotwendige Krebsmedikamente, Antibiotika, Mittel gegen Bluthochdruck und Diabetes. Aber auch andere Arzneimittel gegen Fieber oder Schmerzmittel - auch für Kinder - sind aktuell weiter in den Apotheken knapp. Eine aktuelle Umfrage hat gezeigt, dass mehr als ein Drittel der Deutschen in letzter Zeit benötigte Medikamente nicht oder verspätet erhalten haben.
Bundesgesundheitsminister Lauterbach hatte schon im Dezember vergangenen Jahres angekündigt, zeitnah einen Gesetzesentwurf vorzulegen, um der angespannten Lage entgegenzuwirken. Am gestrigen Mittwoch sollte dieser nun endlich in erster Lesung im Deutschen Bundestag vorgestellt und debattiert werden. Die SoVD-Vorstandsvorsitzende Michaela Engelmeier sieht hier weiter Eile geboten: "Die Politik muss jetzt handeln, bevor ernsthafte Gesundheitsgefährdungen eintreten. Wir brauchen schnell wirksame gesetzliche Rahmenbedingungen, denn die Probleme hatten sich schon lange angedeutet und haben sich keineswegs entschärft. Gut, dass jetzt endlich ein Gesetzesentwurf vorliegt."
Allerdings bietet der Entwurf aus Sicht der SoVD-Vorstandsvorsitzenden auch Grund zur Kritik. "Zur Lösung der Probleme der Pharmaindustrie mehr Geld aus Beitragsmitteln zukommen zu lassen, ist nicht besonders zielführend. Um im Bild zu bleiben, sollten nicht die Symptome, sondern die Ursachen therapiert werden. Wir brauchen ein besseres Frühwarnsystem und ausreichende Vorhaltekapazitäten. Aber mehr Geld für die Pharmaindustrie garantiert noch keine gesicherten Lieferketten. Als SoVD müssen wir immer daran erinnern: Profitmaximierung und Preisdruck dürfen keine höhere Priorität als das Wohl der Menschen und deren Daseinsversorgung haben. Hier muss vor allem im Gesundheits- und Pflegebereich dringend ein grundsätzliches Umdenken einsetzen", so Engelmeier.
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(mw)
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