Pressemitteilung | Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE)

Mehr Ambition im Sinne des Klimas nötig

(Berlin) - Gestern hat die EU-Kommission die EU-Klimaziele 2040 vorgestellt. Der BEE begrüßt die Vorschläge, hält aber Verbesserungen für nötig.

Nach dem Vorschlag der EU-Kommission sollen die CO2-Emissionen in der EU bis 2040 um mindestens 90 Prozent gegenüber 1990 sinken. Die Kommission hat damit zwar eine wichtige Wegmarke auf dem Weg zur Klimaneutralität gesetzt, bleibt aber mutlos. Das Reduktionsziel entspricht dem unteren Ende der Empfehlungen des European Scientific Advisory Board on Climate Change: "Der Klimabeirat der EU empfiehlt für 2040 ein CO2-Reduktionsziel von 90-95 Prozent zur Erreichung der Klimaziele. Da ist noch Luft nach oben. Auch müssen damit eigenständige Ziele für den Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Steigerung der Energieeffizienz verbunden werden, um die Klimaziele zu untermauern", kommentiert BEE-Präsidentin Simone Peter. Elf Mitgliedsstaaten, darunter auch Deutschland und Frankreich, hatten sich im Vorfeld für höhere Ziele eingesetzt.

Meilenstein 2035 festlegen

Im Pariser Klimaschutzabkommen ist ein weiteres Zwischenziel für 2035 vorgeschrieben, das noch in diesem Jahr eingebracht werden muss. "Die Europäische Union sollte ihrer Verpflichtung nachkommen und einen Meilenstein 2035 mit entsprechenden Reduktionszielen festlegen. Solche Etappenziele sind wichtig, um rechtzeitig nachsteuern zu können", so Peter.

"Wir brauchen eigenständige Ziele für Erneuerbare Energien und Energieeffizienz."

- Simone Peter, BEE-Präsidentin -

Ausbau und Effizienzziele

Der BEE betont, dass wie schon bisher neben CO2-Minderungszielen auch konkrete Ausbauziele für Erneuerbare Energien sowie Energieeffizienzziele bis 2040 nötig sind. "Das gäbe der Erneuerbaren-Branche nicht nur eine klare Leitplanke für die kommenden Jahre, sondern übersetzt die CO2-Reduktionsziele auch in die Praxis. Die Basis für die Dekarbonisierung sind der Ausbau der Erneuerbaren und die Steigerung der Energieeffizienz", so Peter.

CCS und Small Modular Reactors

Der Einsatz von Carbon-Capture-and-Storage (CCS), also der Abscheidung und Speicherung von Kohlenstoff, sollte nach Ansicht des BEE nur dort vorgesehen werden, wo Emissionen ansonsten unvermeidbar wären. CCS darf kein Vorwand sein, das fossile Zeitalter zu verlängern. "Anders sieht es bei erneuerbaren Gasen aus, da Biomasse CO2 bindet", so Peter.

Weshalb die Kommission zusammen mit der Vorstellung der 2040-Klimaziele auch eine Strategie zum Einsatz sogenannter "Kleiner Atomreaktoren" (Small Modular Reactors, SMR) vorstellt, ist unverständlich. "Das ist ein teures und riskantes Experiment, auf das wir auch nicht warten können", erklärt Peter. "Diese Reaktoren sind auch bis 2040 und bis auf weiteres nicht als relevanter Beitrag zur Treibhausgasreduktion verfügbar."

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) Adrian Röhrig, Referent Presse- und Öffentlichkeitsarbeit EUREF-Campus 16, 10829 Berlin Telefon: (030) 27581700, Fax: (030) 275817020

(mw)

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