Mehr Mut, mehr Mittel: Natur stärken, zerstörte Ökosysteme wiederherstellen
(Berlin) - Bei der Umweltministerkonferenz beschäftigten sich Bund und Länder u.a. mit der Umsetzung der EU-Verordnung zur Wiederherstellung der Natur (Nature Restoration Law). Dazu kommentiert NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger:
„Entwässerte Moore, zerstörte Wälder, begradigte und verbaute Flüsse: Unsere Ökosysteme befinden sich in einem schlechten Zustand und benötigen dringend unsere Hilfe, um zu heilen. Angesichts der massiven Bedrohung durch den Verlust der biologischen Vielfalt ist schnelles und entschlossenes Handeln gefragt. Eine gesunde Natur ist keine Luxusfrage – sie ist elementar für Wirtschaft und Gesellschaft. Einige Umweltminister*innen zeigen bereits vorbildlich, dass sie bereit sind, Verantwortung für unsere natürliche Lebensgrundlage zu übernehmen. Diese Bereitschaft muss auch andere anstecken. Wir brauchen viele weitere mutige Akteure, die beim Schutz und der Wiederherstellung zerstörter Natur in Deutschland vorangehen. Hier baucht es noch mehr Vermittlung und Ermutigung, vor allem jedoch ausreichende Gelder für die konkrete Umsetzung.”
Mit Blick auf die Debatte über den Wolf in Deutschland warnt der NABU vor dem Trugschluss eines "vorbeugenden Herdenschutzes durch den Abschuss von Wölfen". Eine nachhaltige Sicherheit für Weidetiere lässt sich nur durch flächendeckenden Herdenschutz erreichen – nicht durch pauschale Wolfsregulierung. Auch wenige Wölfe können erhebliche Schäden verursachen, wenn Herden nicht effektiv gesichert sind. Deshalb fordert der NABU die Bundesregierung und die Länder auf, Wildtiermanagement nicht auf Abschussquoten zu verkürzen. Es braucht klare Prioritäten: Investitionen in Herdenschutz, Monitoring und sachliche Aufklärung. Einzelabschüsse bei nachgewiesenem Schaden bleiben möglich – eine generelle Bestandsregulierung lehnt der NABU jedoch ab. “Zugleich appellieren wir an die Landnutzerverbände, sich konstruktiv in die Weiterentwicklung von Herdenschutzmaßnahmen einzubringen”, so Krüger. “Wer nur auf Abschüsse setzt, lässt die Weidetierhalter*innen im Stich und gefährdet langfristig die Akzeptanz von Naturschutz und Weidetierhaltung gleichermaßen.”
Quelle und Kontaktadresse:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU), Roland Panter, Referent(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Charitéstr. 3, 10117 Berlin, Telefon: 030 284 984-0