Mehr Privatisierung und Wettbewerb im Bildungssektor / Einheitsschulen sind das falsche Signal für dringende Bildungsreform
(Berlin) - Der Bundesverband Junger Unternehmer (BJU) äußerte sich am 21. September kritisch zu den Plänen der Regierung, Einheitsschulen einzuführen "Eine weitere Nivellierung auf Mittelmaß kann sich der Bildungsstandort Deutschland nicht leisten. Chancengleichheit heisst nicht: Jedem das Gleiche, sondern jedem das Seine", so die BJU-Bundesvorsitzende, Karoline Beck. Nicht Gleichmacherei im Bildungssystem sei der Ausweg, sondern der konsequente Einzug des Wettbewerbs im Bildungssystem, so Beck weiter.
Der BJU schlägt eine weitgehende Privatisierung des Bildungssektors vor. Der Verband tritt ein für ein leistungsorientiertes, im Schulbereich teilweise und im Hochschulbereich völlig privatisiertes Bildungssystem. Das staatliche Engagement soll mit dem Alter der Bildungsempfänger abnehmen. Der Verband strebt eine Mittelumverteilung zugunsten der Primärausbildung an. "Unsere jüngsten und entwicklungsfähigsten Mitbürger, nämlich unsere Kinder im Grundschulalter, sollten das bestmögliche Angebot und auch freie Wahl der Bildungsmöglichkeiten haben", so Beck weiter.
Die Umverteilung von Fördermitteln hätte neben der besseren Förderung von Kindern nach Ansicht der Unternehmer auch positive Auswirkungen auf die demographische Entwicklung, da jungen Eltern durch bessere Betreuung ihrer Kinder die Möglichkeit gegeben wird, wieder zu arbeiten. Der internationale Vergleich zeige zudem, dass Länder mit einem umfassenden Betreuungssystem für Kinder höhere Geburtenraten aufweisen. Auch wirke sich eine bessere Vor- und Grundschulbereuung positiv auf die Wirtschaft auf. "Je kürzer der Zeitraum des Erziehungsurlaubs, desto geringer ist auch der Ausfall von Steuern und Abgaben für den Staat. Auch der Verlust von Unternehmen, die auf qualifizierte Mitarbeiter verzichten müssen, sollte nicht unterschätzt werden. Gerade das würde auch die Chancen von Frauen auf Wiedereinstieg in den Beruf deutlich erhöhen", so die Verbandschefin. Auch würde nach Ansicht des BJU eine bessere Grundschulausbildung die Verkürzung der Schulzeit unterstützen, was nach Ansicht der Unternehmer zu längeren Lebensarbeitszeiten führen würde.
Deutschlands Bildungssystem müsse sich, um zu überleben, dringend dem Wettbewerb und Leistungsgedanken öffnen. Staatlich finanzierte Bildungseinrichtungen seien keinem echten Wettbewerb ausgesetzt und unterlägen keiner Kosten- und Qualitätskontrolle. Die Förderung der Leistungsfähigkeit von Schülern sei momentan keine Überlebensfrage für eine Schule, was katastrophale Auswirkungen für die Qualität der Lehre nach sich ziehen könne, so der BJU. Die jungen Unternehmer schlagen zentrale Prüfungsordnungen und Veröffentlichung der Ergebnisse vor. Dem würde idealer weise eine Mittelzuweisung nach Qualität der Prüfungsergebnisse und Zahl der Schüler folgen. Schulen mit schlechten Prüfungsergebnissen würden somit von guten Schulen verdrängt.
Daneben könnten Schüler und Eltern in diesem System als Kunden auftreten. Ein weiterer Vorteil des Systems wäre nach Ansicht des BJU, dass besonders engagierte und an den Noten ihrer Schüler messbar erfolgreiche Lehrer in einem solchen System neue Gehalts- und Karrieremöglichkeiten hätten. Zugleich könnten sich Schulen von schlechten Lehrern leichter trennen, als dies heute der Fall sei.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Junger Unternehmer der Arbeitsgemeinschaft Selbständiger Unternehmer e.V. (BJU)
Reichsstr. 17, 14052 Berlin
Telefon: 030/300650, Telefax: 030/30065-490
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