Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Mehr Qualifizierungsangebote für Schulabgänger / Vielfältige Aktivitäten zur Reduzierung der Lehrstellenlücke

(Berlin) - Die Mitarbeiter der Handwerkskammern sind auch über den Beginn des Ausbildungsjahres hinaus aktiv, um allen Ausbildungsplatzbewerbern eine Perspektive zu bieten. Positiv wird sich dabei die Erhöhung der Plätze zur Einstiegsqualifizierung in den Betrieben auf 40.000 durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales auswirken. Schon jetzt liegen allein den Handwerkskammern mehr als 7.000 Angebote vor, Ende September waren bereits 2.000 Plätze besetzt.

In den ersten acht Monaten des Jahres haben die Handwerkskammern über 8000 Betriebe neu für die Berufsausbildung gewonnen. Rund 22.500 neue Ausbildungsplätze im Sinne des Ausbildungspaktes wurden eingeworben. Die intensiven Bemühungen um neue Lehrstellen und die deutlich günstigere Konjunktur haben die Wende zum Besseren eingeleitet.

Die Handwerkskammern vermelden zum zweiten Mal in Folge ein Plus bei den neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. Sie zählen zum Stichtag 30. September 143.820 Verträge, das ist ein Zuwachs von 1,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies ist besonders erfreulich, da zum Stichtag im Vorjahr noch ein Minus von 5,6 Prozent gezählt wurde.

Das Handwerk bleibt mit einer Ausbildungsquote von über 10 Prozent Spitze in der Wirtschaft - jeder zehnte Mitarbeiter im Handwerk ist ein Lehrling. Spitze ist das Handwerk auch bei der Ausbildung von Migrantenkindern: 36 Prozent der ausländischen Schulabgänger lernen einen Handwerksberuf.

Um aber noch mehr Betriebe für die Ausbildung zu gewinnen, wurde das Programm „Ausbildungsallianzen - 5000Plus“ entwickelt, das vor allem Klein- und Kleinstunternehmen Beratung, Förderung und praktische Hilfe in allen Ausbildungsfragen bieten soll. Außerdem erhalten Jugendliche, die ohne Unterstützung keine Ausbildung aufnehmen und durchstehen könnten, Hilfe durch Bildungscoaching bzw. sozialpädagogische Begleitung. Gezielt einbezogen werden so genannte Altbewerber aus den vergangenen Jahren und Bewerber mit Migrationshintergrund. Einige der Programmziele des Handwerks sind mittlerweile durch die besondere Berücksichtigung von kleinen und mittleren Unternehmen im Jobstarter-Programm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung umgesetzt worden.

Einen anderen Ansatz verfolgt das Programm zur zielgenauen Besetzung freier Lehrstellen, Matching genannt. Während einerseits nach Beginn des Ausbildungsjahrs noch zahlreiche Bewerber unversorgt sind, bleiben andererseits viele betriebliche Plätze unbesetzt, weil geeignete Bewerber fehlen. Ein Vorhaben zur „Besetzung offener Stellen durch Ausbildungsmatching“ bezweckt - anders als bei den punktuellen Nachvermittlungsaktionen der Kammern und Arbeitsagenturen - die kontinuierliche und nachhaltige Suche nach geeigneten Lehrstellenbewerbern für noch nicht besetzte betriebliche Ausbildungsplätze.

Damit werden die Ziele des Ausbildungspaktes unterstützt: Angebotene Ausbildungsplätze werden zu konkreten Ausbildungsverhältnissen, durch die passgenaue Lehrstellenbesetzung werden Ausbildungsabbrüche verhindert, Migranten werden gezielt einbezogen, die Betriebe erleben keine Enttäuschung, ihre Ausbildungsmotivation bleibt erhalten.

Dennoch sind zusätzliche Anreize für die betriebliche Ausbildung notwendig. Eine verbesserte Ausbildungsreife der Schulabgänger trägt maßgeblich dazu bei, die Betreuungsintensität durch den Betrieb, etwa durch Nachhilfe, zu senken. Das Handwerk setzt sich daher weiter für einen nationalen Bildungspakt ein, mit entsprechenden gemeinsamen Anstrengungen von Bund und Ländern, von Wirtschaft und Gewerkschaften, aber natürlich auch von Eltern und Schülern selbst.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Alexander Legowski, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Telefon: (030) 20619-0, Telefax: (030) 20619-460

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