Mehr Schavan, weniger Stoiber / Forschungspolitik aus einer Hand notwendig
(Frankfurt am Main) - Für eine Forschungspolitik aus einer Hand hat sich die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) ausgesprochen. Universitäre und außeruniversitäre Forschung müssen unter einem Dach vereint sein. Die geplante Zersplitterung der Zuständigkeiten gefährdet die Zukunftsfähigkeit Deutschlands. Kurzum: Wir brauchen mehr Schavan und weniger Stoiber, sagte GEW-Vorsitzender Ulrich Thöne heute (28. Oktober) in Frankfurt a.M. mit Blick auf den unionsinternen Streit über die Kompetenzen in der Forschungspolitik. Die Koalitionäre haben sich offenbar darauf verständigt, die Bereiche Neue Technologien, Verkehr und Raumfahrt dem Wirtschaftsministerium zuzuschlagen. Damit würden Etatposten in Höhe von fast einer Milliarde Euro an Edmund Stoiber (CSU) gehen.
Die ganze Forschungslandschaft wird umgemodelt. Bewährte Strukturen werden aufgebrochen. Damit werden Zusammenhänge in den Wissenschaftsdisziplinen auseinander gerissen und der Informationstransfer erschwert, kritisierte Thöne. Auch die gemeinsame Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses stehe damit zur Disposition. Die gesamte Fachwelt protestiert gegen diese Zersplitterung des Forschungsministeriums. Wir dürfen die Innovationsfähigkeit unseres Landes nicht gefährden, um Stoibers Wunsch nach Extra-Mitteln für die bayerische Regionalförderung zu befriedigen, betonte der GEW-Vorsitzende. Vor dem Hintergrund eines zusammenwachsenden europäischen Hochschul- und Forschungsraumes könne sich die Bundesrepublik ein Kompetenzhickhack verschiedener Ministerien nicht leisten.
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