Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Pathologen e.V.

Mehr Sicherheit in der Diagnostik zum Nutzen der Patienten

(Berlin) - Modernste Telekommunikationstechnik macht es möglich, dass sich Experten vernetzen und zugunsten der Patienten miteinander kommunizieren. So soll das Risiko einer folgenschweren Fehlentscheidung minimiert werden. Der Landesverband Bremen hat nun das flächendeckende Netzwerk TelePath-Nord installiert, dem alle pathologischen Einrichtungen in Bremen und Bremerhaven angehören. Sie stehen einander für Telekonsultationen zur Verfügung und leisten im Netzwerk ihren Beitrag zur Qualitätssteigerung in der Diagnostik.

Jedes pathologische Institut in Bremen begutachtet am Tag mehrere hundert Gewebeproben. Wenn diagnostisch besonders schwierige Fälle auftreten, holt der Arzt konsiliarischen Rat ein. Das Einholen dieser Zweitmeinung dient der Qualitätssicherung.

Das ttz Bremerhaven hat mit seinem Geschäftsbereich BIGT eine Internetplattform geschaffen, die höchsten Sicherheitsanforderungen beim fachlichen Austausch der medizinischen Fragen zur pathologischen Diagnostik entspricht. In dieses webbasierte Telekonsultationssystem stellen die pathologischen Institute besondere Fälle ein, zu denen sie eine Zweitmeinung einholen wollen. Das Telepathologie-Netzwerk vergrößert das Potenzial der Konsultation beträchtlich, weil es räumliche Entfernungen überbrückt und zeitliche Einschränkungen umgeht. Der Kreis der Experten, die eine Zweitmeinung abgeben können, wächst.

Beim Einstellen eines Falles wird eine Reihe digitaler Mikroskopaufnahmen übertragen, deren Auswahl dem verantwortlichen Pathologen überlassen ist. Dieser ergänzt die Aufnahmen um Falldaten, Anmerkungen und Fragestellungen. Die Fachkollegen können die eingestellten Fälle zu beliebigen Zeiten begutachten und Kommentare dazu verfassen, die für alle Beteiligten sichtbar sind. Zur konsiliarischen Begutachtung werden die Fälle der Reihe nach aufgerufen. Alle Falldetails und bisherigen Kommentare werden angezeigt. Regelmäßig stattfindende Telekonferenzen dienen dazu, die relevanten Fälle zu besprechen, um sie ohne zurückbleibende Unsicherheiten abzuschließen.

„Die Vernetzung aller pathologischen Institute leistet einen entscheidenden Beitrag zu verbesserter Diagnosesicherheit und stärkt die regionale Kompetenz auf dem Gebiet der Pathologie im Land Bremen“, hebt Prof. Dr. med. Werner Schlake, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutscher Pathologen hervor und begrüßt die Initiative des Landesverbandes Bremen unter Federführung von Prof. Dr. med. Michael Heine, Pathologisches Institut Bremerhaven.

Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband Deutscher Pathologen e.V. Dr. Christine Winkler, Pressereferentin Invalidenstr. 90, 10115 Berlin Telefon: (030) 30881970, Telefax: (030) 308819715

(bl)

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