Mehrweg-Produktinnovationen verdrängen erfolgreich Trendgetränke in Einweg / Aktuelle Entwicklungen zum Mehrwegschutz und Glasrecycling in Berlin vorgestellt
(Radolfzell) - Bei der aktuellen Diskussion um den Schutz von Mehrweg durch das Dosenpfand ist der Werkstoff Glas etwas in den Hintergrund getreten. Der Ur-Werkstoff der Getränke-Mehrwegverpackung ist uneingeschränkt kreislauffähig: Gerade bei Trendgetränken gelingt es dank des Pflichtpfandes, selbst bei den Energie-Drinks erfolgreich Produktinnovationen in Glas auf dem Markt zu positionieren.
"Der Werkstoff Glas ist für regionale Mehrweg-Kreisläufe unverzichtbar", so Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe e. V. (DUH). "Gerade für die zahlreichen kleinen und viele der mittelständischen Brauereien, Mineralbrunnen und Abfüllern von Erfrischungsgetränken bietet der Mehrweg-Glaspool Sicherheit. Und für den Verbraucher bedeutet dies Erhalt der weltgrößten Markenvielfalt an Getränken. Die positive Auswirkung des Pflichtpfandes auf die Mehrweg-Quote ist erwiesen. Das Marktpotential von Glas ist jedoch noch längst nicht ausgeschöpft. Die Deutsche Umwelthilfe ruft die Unternehmen der Getränkewirtschaft auf, den bewährten Mehrweg-Werkstoff Glas zukünftig verstärkt bei Produkt-Innovationen zu nutzen."
Ein weiteres Erfolgsbeispiel ist die Entwicklung der Mehrweg-Quote beim Bier. War diese im Dezember 2002 - unmittelbar vor Einführung des Einwegpfandes - auf 70 Prozent abgesunken liegt sie heute stabil bei über 90 Prozent (März 2004 lt. GfK 91,9 Prozent). Im Bierbereich hat Glas seit Einführung des Dosenpfands somit deutlich zugelegt. Viele Brauereien (z.B. Krombacher) haben den früheren Dosenanteil fast vollständig durch Glas-Mehrweg ersetzt.
Wo Licht ist, ist auch Schatten. So ist mit einer gewissen Sorge festzustellen, dass die Verwendung von Glas in anderen Getränkesegmenten rückläufig ist. Die Initiatoren des Projektes "Mehrwegschutz und Glasrecycling" wollen im Rahmen ihrer Aktion daher für die Weiterentwicklung von Glas-Mehrwegsysteme als Garant für regionale Wirtschaftskreisläufe werben. Glas hat als Mehrweg-Werkstoff eine lange Tradition und ist in unserer Kultur nicht wegzudenken. Außerdem ist das seit Jahrzehnten existierende Recyclingsystem für Glas ein Vorbild für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft.
Clemens Stroetmann, Geschäftsführer der Stiftung Initiative Mehrweg forderte von der Politik eindeutige Bekenntnisse zu
Mehrwegverpackungen: Zwar werde sich die Stiftung nicht in den Kampf um das "richtige" oder "falsche" Verpackungsmaterial einmischen. Umso entschiedener werde sie aber für Mehrwegsysteme als "erste Wahl" für Politik und Verbraucher eintreten. Glas sei dabei ein Verpackungsmaterial, das seine Mehrwegtauglichkeit wie seine Umweltverträglichkeit unter Beweis gestellt habe. Auch für Glas gelte jedoch der Satz "Wer sich auf seinen Lorbeeren ausruht, trägt sie an der falschen Stelle". Für Glas komme es deshalb in besonderer Weise darauf an, durch eigene Innovation den Wettbewerb mit anderen innovativen Materialien aufzunehmen. Die Politik sei gefordert, diese Innovation durch verlässliche Rahmenbedingungen für Investitionen zu begleiten. Stroetmann: "Das erbärmliche Hick-Hack um die Novelle der Verpackungsverordnung muss sofort aufhören, wenn Verlässlichkeit anfangen soll!"
Michael Frerker, Geschäftsführer der Fachvereinigung Behälterglas forderte, dass eine verstärkte Diskussion der Eigenschaften von Verpackungsmaterialien zu führen sei. "Glas verdient hier Bestnoten, auch aus Sicht der Verbraucher." Das Marktpotential von Glas wird durch eine Umfrage von USUMA vom April 2004 mit über 1000 Befragten bestätigt. 97,3 Prozent der Befragten verbinden Glas mit Geschmacksneutralität, 96,1 Prozent mit Hygiene, 93,1 Prozent mit Materialreinheit und 90,8 Prozent mit umweltfreundlicher Entsorgung. Dieses Potential gelte es konsequent zu nutzen. Daher müsse die Fragmentierung der Pfandrücknahmesysteme in zahlreiche Insellösungen rückgängig gemacht werden. "Wir müssen uns die Verpackungsvielfalt auch in Zukunft erhalten und jede weitere Entwicklung in Richtung "Monokulturen" verhindern. Glas fördert die Produktvielfalt. Das zeigen auch die Produktinnovationen im Bereich der Energy-Drinks: Der erste Energy-Drink in Mehrweg "effect" hat inzwischen verschiedenste Nachahmer gefunden. Glücklicherweise sind positive Beispiele ansteckend!"
Eva Leonhardt betont die Qualitäten von Glas. "Die Vorteile von Glas liegen auf der Hand. Glasflaschen können über 50 Mal wieder befüllt werden. Glas ist auch das einzige Material, das beliebig oft eingeschmolzen und wieder zu Glasflaschen verarbeitet wird. Das ist ein wirklicher Kreislauf. Andere Materialien enden als Teppichböden, Blumentöpfe, als Brennstoff in Stahlwerken oder auch im Hafen von Hongkong."
Die Deutsche Umwelthilfe e. V. (DUH) und die Stiftung Initiative Mehrweg informieren im Rahmen des Projektes "Mehrwegschutz und Glasrecycling" für die konsequente Weiterentwicklung effizienter Glas-Mehrwegsysteme.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Umwelthilfe e.V.
Güttinger Str. 19, 78315 Radolfzell
Telefon: 07732/99950, Telefax: 07732/999577
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