Pressemitteilung | Deutscher Tierschutzbund e.V.

Meister Lampe sitzt im Drahtgitterkäfig

(Bonn) - In den nächsten Tagen werden die Menschen allerorts das Kaninchen als Osterhasen feiern. Das wahre Leben der „Osterhasen“ ist aber ein trauriges. Etwa 30 Millionen Kaninchen werden pro Jahr verzehrt. Die Masthaltung dieser Tiere ist qualvoll. Bisher gibt es keine rechtliche Bestimmung, durch die die Kaninchenhaltung geregelt wird. Das Kaninchen in der Masthaltung ist recht- und schutzlos, bilanziert der Deutsche Tierschutzbund zu Beginn der Osterwoche.

Die typische Haltung der Mastkaninchen ist mit der Qual der Legehennen in den Käfigbatterien vergleichbar. Die Tiere werden in Drahtgitterkäfige eingepfercht, in denen sie aller artgerechten Verhaltensweisen beraubt sind. Es gibt kein „Hoppeln“, es gibt kein „Männchen machen“. Die grausamen Folgen: Verkrümmungen der Wirbelsäule und Gelenkprobleme. Der Drahtgitterboden verursacht bei den Mitgeschöpfen schmerzhafte Pfotengeschwüre und Ballenverletzungen. Das mangelnde Platzangebot führt zu Verhaltensstörungen. „Das Leben der Kaninchen ist keine Idylle. Das wahre Schicksal der Osterhasen darf nicht länger im Abseits des öffentlichen Interesses stehen. Vorerst gilt: Verzichten Sie auf den Kaninchenbraten“, erklärt Wolfgang Apel, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.

Aus Sicht des Deutschen Tierschutzbundes verstoßen die Haltungsbedingungen gegen das geltende Tierschutzgesetz. Der Deutsche Tierschutzbund fordert daher, dass sich umgehend dieses Themas auf politischer Ebene angenommen wird und eine artgerechte Kaninchenhaltung europaweit Pflicht wird. Wenn dies nicht auf EU-Ebene gelingt, muss ein nationaler Alleingang her, appelliert der Deutsche Tierschutzbund. Die Mastkaninchen dürften nicht die vergessenen Tiere bleiben - die Verbesserung der Haltungsbedingungen gehöre auf die politische Agenda.

Der Deutsche Tierschutzbund fordert den „Bundesverband deutsches Kaninchenfleisch- und -wollerzeuger“ sowie den Zentralverband Deutsche Kaninchenzüchter auf, sich „freiwillig“ zu verpflichten, die Haltungsbedingungen tiergerecht umzugestalten.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Tierschutzbund e.V. Pressestelle Baumschulallee 15, 53115 Bonn Telefon: (0228) 604960, Telefax: (0228) 6049640

(sk)

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