Messen sorgen jährlich für 23 Mrd. Euro Produktion in der deutschen Wirtschaft / Aussteller investieren pro Jahr 7,8 Mrd. Euro in Messebeteiligungen im Inland / ifo-Studie im Auftrag des AUMA zur wirtschaftlichen Bedeutung von Messen
(Berlin) - Die Messen in Deutschland sorgen in der deutschen Wirtschaft jährlich für Produktionseffekte von 23,5 Mrd. Euro. Gleichzeitig erzeugen Messen einen Beschäftigungseffekt von 226.000 Vollzeitarbeitsplätzen. Außerdem sind 3,8 Mrd. Euro Steuereinnahmen von Bund, Ländern und Gemeinden auf die Durchführung von Messen zurückzuführen. Messen haben damit eine erhebliche gesamtwirtschaftliche Bedeutung - neben ihrer Hauptfunktion, Angebot und Nachfrage einzelner Branchen zusammenzuführen und transparent zu machen. Das betonte Dr. Peter Neven, Geschäftsführer des AUMA_Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft bei der Vorstellung einer Studie zur gesamtwirtschaftlichen Bedeutung von Messen in Deutschland, die der AUMA beim ifo-Institut in Auftrag gegeben hatte.
Wichtigste Quelle für die gesamtwirtschaftlichen Wirkungen sind Messe-Ausgaben der in- und ausländischen Aussteller auf deutschen Messen; sie summieren sich zu 7,8 Mrd. Euro für ein durchschnittliches Messejahr des Zeitraums 2005 bis 2008. Größter Ausgabenblock ist der Standbau einschließlich Transportkosten und anderer standbezogener Leistungen mit einem Anteil von 30,8 Prozent. Es folgen die Standmiete inklusive Nebenkosten mit 20,7 Prozent, die Personalkosten mit 16,3 Prozent, Übernachtung/Verpflegung mit 12,6 Prozent und die Reisekosten mit 10,2 Prozent.
Dazu Dr. Neven: "Es wird deutlich, dass die Ausgaben für Messebeteiligungen aus einer Vielzahl relativ kleiner einzelner Kostenkategorien bestehen, die gerade in Zeiten notwendiger Sparmaßnahmen auch individuell gesteuert werden können."
Zu den gesamten Messeausgaben der Aussteller von 7,8 Mrd. Euro tragen die internationalen/überregionalen Messen mit 6,4 Mrd. Euro bei. Das heißt auch, dass dieser Messetyp die stärksten regional- und gesamtwirtschaftlichen Effekte auslöst, insbesondere weil hier überdurchschnittlich hohe Übernachtungs- und Reisekosten anfallen. Umgekehrt heißt dies, dass regionale Messen, bei denen auch die Aussteller häufig aus der Region kommen, geringere regionalwirtschaftliche Wirkungen auslösen.
Messebesucher geben pro Jahr 3,8 Mrd. Euro aus Ein ähnliches Bild ergibt sich auf der Besucherseite: Von den gesamten Messeausgaben von 3,8 Mrd. Euro entfallen 2,9 Mrd. Euro auf die Besucher internationaler/überregionaler Messen, denn diese Personen reisen vielfach aus großen Entfernungen an und übernachten häufig ein- oder mehrmals, vor allem ausländische Gäste.
Größter Ausgabenblock für einen Messebesucher ist die Übernachtung (23,0 Prozent); fast gleichauf folgen die Kosten für die An- und Abreise (22,5 Prozent) und für Gastronomie (20,9 Prozent).
Die direkten messe-induzierten Ausgaben von Ausstellern (7,8 Mrd. Euro) und Besuchern (3,8 Mrd. Euro) summieren sich zu 12 Mrd. Euro einschließlich der Investitionen der Messeplätze, die in den Jahren 2005 bis 2008 im Durchschnitt gut 400 Mio. Euro ausmachten.
Die direkten Ausgaben von Ausstellern, Besuchern und Messeplätzen haben Folgewirkungen auf nahezu alle Sektoren der deutschen Volkswirtschaft. Weiter zu berücksichtigen sind die Einkommen, die aus diesen Wirkungen entstehen und zu einem erheblichen Teil wieder ausgegeben werden. So ergeben sich nach den Berechnungen des ifo-Instituts insgesamt Produktionseffekte, die doppelt so hoch sind wie die direkten Ausgaben, insgesamt 23,5 Mrd. Euro.
Messen sichern 226.000 Arbeitsplätze
Daraus resultiert ein Beschäftigungseffekt von 226.000 Vollzeitarbeitsplätzen. Knapp die Hälfte davon entfällt auf Dienstleistungen (117.000), aber auch die Bereiche Handel, Verkehr, Nachrichten (52.000 Arbeitsplätze) und das produzierende Gewerbe (47.000) profitieren erheblich von der Durchführung von Messen in Deutschland.
Bei der Durchführung der Studie hat sich das ifo-Institut insbesondere auf Untersuchungen zur regionalwirtschaftlichen Bedeutung für einzelne Messestädte gestützt, die ifo in den letzten Jahren mit nahezu identischen Methoden durchgeführt hat. Wie Horst Penzkofer, Projektleiter im ifo-Institut, erläuterte, konnte man sich auf Befragungen von 15.500 Ausstellern und 71.000 Besuchern stützen. Daraus wurden typische Ausgabenmuster von Ausstellern und Besuchern entwickelt, die auf Messen, für die keine Befragungen vorlagen, übertragen wurden. Auf dieser Basis wurden zunächst die Ausgaben der Aussteller und Besucher ermittelt. Die gesamtwirtschaftlichen Effekte hat ifo über ein volkswirtschaftliches Verflechtungsmodell, eine sogenannte Input-Output-Analyse, berechnet.
Die detaillierten Ergebnisse der Untersuchung sind in der Schriftenreihe des Instituts der deutschen Messewirtschaft, Edition 30, erschienen. Die 42-seitige Broschüre ist kostenlos erhältlich beim AUMA, Littenstr. 9, 10179 Berlin, Tel: 030/24 000-0, E-Mail: info@auma.de.
Quelle und Kontaktadresse:
Ausstellungs- und Messe-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft e.V. (AUMA)
Harald Kötter, Leiter, Öffentlichkeitsarbeit
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