Pressemitteilung | Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH)

Microsoft-Gründer gibt Startschuss für bundesweite Initiative "IT-Fitness" zur Qualifizierung von vier Millionen Menschen bis 2010 / Bill Gates warnt vor digitaler Spaltung in Industrieländern

(Berlin) - Bill Gates, Gründer und Chairman der Microsoft Corporation, gab heute (6. November 2006) im Rahmen einer Veranstaltung zum Thema "Wissensarbeit als Schlüssel zu Innovation und Wachstum" im Audi-Forum in Ingolstadt den Startschuss für die deutsche Initiative "IT-Fitness". Ziel der Qualifizierungsinitiative von Microsoft Deutschland und Partnern ist es, bis 2010 vier Millionen Menschen für den Umgang mit Informationstechnologie im Berufsleben fit zu machen. Das "IT-Fitness"-Angebot konzentriert sich zunächst auf Jugendliche in der Berufsvorbereitung und Auszubildende in Industrie und Handwerk. Gemeinsam mit dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und dem Sächsischen Technologiezentrum Zwickau starten die ersten beiden Pilotprojekte. Als weitere Partner unterstützen der Branchenverband BITKOM und Cisco die Initiative. Bundeswirtschaftsminister Michael Glos begrüßte die Allianz mit dem Hinweis auf die besondere Bedeutung der Informationstechnologie für die Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands.

Vor dem Hintergrund der aktuellen politischen Debatte um soziale Ausgrenzung warnte Bill Gates vor einer digitalen Spaltung der Gesellschaft auch in Industrieländern. IT-Kompetenz entscheide in der globalen Wissensgesellschaft nicht nur über den Unternehmenserfolg, sondern auch über die beruflichen Chancen von Arbeitnehmern. Politik, Unternehmen, wie auch jeder Einzelne seien hier gleichermaßen gefordert, das Potenzial von Informationstechnologie für mehr Wachstum und Innovation zu nutzen. "IT-Kompetenz und praktische Kenntnisse im Umgang mit Computern bilden die Fundamente globaler Wettbewerbsfähigkeit in der neuen Welt der Wissensarbeit", sagte Gates. "Mit der "IT-Fitness"-Initiative will Microsoft zusammen mit seinen Partnern Menschen anregen, ihre beruflichen Fähigkeiten zu erweitern, und so dazu beitragen, dass deutsche Unternehmen in einer globalen Wirtschaft noch erfolgreicher sind."

"Wissensarbeit und Qualifizierung sind zentral für die Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland. Auch die Unternehmen haben ihre Verantwortung erkannt und sehen in den Mitarbeitern den wesentlichen Faktor für wirtschaftlichen Erfolg und Wettbewerbsfähigkeit. Mit umfassenden IT-Qualifizierungsangeboten können auch die Menschen an die Arbeit mit dem Computer herangeführt werden, die bisher keinen Bezug hierzu hatten, und so ihre Berufschancen erhöhen", so Bundeswirtschaftsminister Michael Glos.

Digital Divide auch in Deutschland
Der digitale Graben verläuft nicht nur zwischen Entwicklungs- und Industrieländern, sondern bedroht auch die Zukunftsfähigkeit hoch entwickelter Staaten. Deutschland ist hier keine Ausnahme. Dies beginnt schon bei der schulischen Ausbildung. So hat Deutschland im internationalen Vergleich bei der Computernutzung in Schulen noch erheblichen Rückstand. In Deutschland müssen sich 100 Schüler acht PCs teilen, in den USA sind es 30 PCs. Bei der Internetnutzung liegt Deutschland nur im Mittelfeld: Noch immer nutzen 42 Prozent der Deutschen das Internet nicht; ein Großteil der "Offliner" plant dies auch in Zukunft nicht zu tun. Bereits heute nutzen 57 Prozent der Deutschen einen Computer am Arbeitsplatz und sind daher beruflich auf IT-Kenntnisse angewiesen. Doch die Anforderungen steigen: Längst spielt IT-Kompetenz nicht mehr nur in technischen oder kaufmännischen Berufen eine Rolle. Sie ist als Schlüsselqualifikation von zentraler Bedeutung für nahezu jede Ausbildungs- und Berufsstufe und elementar für die Verbesserung der Berufschancen.

Erhöhung der Beschäftigungschancen durch "IT-Fitness"
Die bundesweite "IT-Fitness"-Initiative ist ein weiterer Baustein des Bildungsengagements von Microsoft Deutschland. Sie leistet einen signifikanten Beitrag zur Umsetzung des europäischen Qualifizierungsprogramms "Skills for Employability", das Microsoft im Januar 2006 gemeinsam mit der EU-Kommission und weiteren Partnern aus der Industrie ins Leben gerufen hat. Das Programm verfolgt das Ziel, bis 2010 die Beschäftigungschancen von 20 Millionen Bürgern in der Europäischen Union durch Zugang zu Technologie, IT-Ausbildungs- und Zertifizierungsprogrammen zu erhöhen.

In Deutschland konzentriert sich das Angebot zunächst vor allem auf Jugendliche in der Berufsvorbereitung, Auszubildende in Industrie und Handwerk sowie Schüler an Haupt- und Gesamtschulen. Neben der praktischen Vermittlung von IT-Qualifikationen hat sich die Initiative zum Ziel gesetzt, die Wahrnehmung der Gesellschaft für die Bedeutung von IT-Kenntnissen für Wachstum und Beschäftigung zu erhöhen. Mit "Best Practices" möchte sie Impulse setzen und weitere Projekte und Angebote initiieren.

Die Initiative startet in Deutschland gemeinsam mit starken Partnern wie dem Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM), dem Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) und dem Unternehmen Cisco.

"Mit der Initiative "IT-Fitness" baut Microsoft sein Angebot für den Standort Deutschland aus. Die nationale Umsetzung des europaweiten Programms "Skills for Employability" ist ein wesentlicher Beitrag zur Zukunftsfähigkeit des Standorts Deutschland in der globalen Wissensgesellschaft. Wirtschaft und Politik sind eingeladen, sich den bisherigen Partnern der Initiative anzuschließen, um möglichst viele Menschen in Deutschland fit für Zukunft der Arbeit zu machen", sagte Dorothee Belz, Mitglied der Geschäftsleitung von Microsoft Deutschland.

Zwei Pilotprojekte zum Start in Deutschland
Gemeinsam mit dem ZDH startet das erste Qualifizierungsprojekt "Lehrlinge gehen online" nach einer Testphase nun in allen 54 Handwerkskammern in Deutschland. "Mit der gemeinsamen E-Learning-Plattform www.lehrlingegehenonline.de können wir den jährlich rund 160.000 Auszubildenden im Handwerk nun eine ideale Ergänzung ihrer Ausbildung bieten. IT-Kompetenz wird nicht mehr nur im kaufmännischen Bereich gefordert. Sie ist längst unverzichtbares Know-how in den meisten Handwerksberufen ? vom Augenoptiker über den Kfz-Techniker bis hin zum Schreiner", begründet Hanns-Eberhard Schleyer, Generalsekretär des ZDH, das Engagement seines Verbandes.

Ein weiteres Projekt setzt Microsoft Deutschland gemeinsam mit dem STZ (Sächsisches Technologie Zentrum) in Zwickau, einem gemeinnützigen Bildungszentrum, und Partnern wie Cisco um. Das Ziel des Projektes ist es, Jugendlichen in der Berufsvorbereitung und Auszubildenden aus der Automobil- und Zulieferindustrie grundlegende und spezifische IT-Fähigkeiten zu vermitteln. Microsoft Deutschland unterstützt das Projekt auf zwei Ebenen: Neben der Startfinanzierung von 100.000 US-Dollar stellt das Unternehmen den Projektbeteiligten die Programminhalte und standardisierte Trainings- und Zertifizierungsmöglichkeiten auf einer Online-Plattform zur Verfügung. Gemeinsam mit den Projektpartnern werden darüber hinaus spezielle Curricula entwickelt, die auf den Bedarf der Automobil- und Zulieferindustrie zugeschnitten sind und als "Best Practices" auch anderen Unternehmen der Branche zur Verfügung stehen werden. Das Projekt läuft zunächst bis 2008 und soll bei seiner Umsetzung im STZ mindestens 500 Jugendlichen, Auszubildenden und Arbeitsuchenden spezifische IT-Fähigkeiten vermitteln. So soll dem drohenden Fachkräftemangel entgegengewirkt und die Chancenerhöhung der Absolventen auf dem Arbeitsmarkt gestützt werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Zentralverband des Deutschen Handwerks e.V. (ZDH) Alexander Legowski, Leiter, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Mohrenstr. 20/21, 10117 Berlin Telefon: (030) 20619-0, Telefax: (030) 20619-460

(sk)

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