Mieterbund-Präsident Dr. Franz-Georg Rips: Mehr Energieeffizienz für Neubauten / Im Wohnungsbestand bleibt alles beim Alten
(Berlin) - Höhere Energiestandards und mehr Energieeffizienz gibt es nur für den Neubau. Im Wohnungsbestand bleibt alles beim Alten. Die Chance, ein Signal für Klimaschutz und gegen ständig steigende Heizkosten zu setzen, hat die Bundesregierung verpasst, kritisierte der Präsident des Deutschen Mieterbundes (DMB), Dr. Franz-Georg Rips, die heute (18. Juni 2008) im Kabinett beschlossenen Regelungen im Rahmen des so genannten zweiten Klimapakets. Wir sind enttäuscht, dass der Bestand, das heißt knapp 23 Millionen Wohnungen in Deutschland, weitgehend von den strengeren Anforderungen der Energieeinsparverordnung ausgeklammert bleiben, obwohl gerade hier das Einsparpotenzial und Möglichkeiten zur Steigerung der Energieeffizienz riesig sind.
Rips kritisierte weiter, dass Verstöße gegen Vorgaben der Energieeinsparverordnung nicht wirkungsvoll sanktioniert werden können. Das ursprünglich auch von der Bundesregierung in diesen Fällen vorgesehene Kürzungsrecht für Mieter bei Heizkosten ist vom Tisch. Wir hatten dieses Kürzungsrecht immer wieder gefordert, um Vermieter zu zwingen, die gesetzlich vorgesehenen Maßnahmen auch umzusetzen.
Änderungen, beispielsweise der Heizkostenverordnung, wonach der verbrauchsabhängige Kostenanteil erhöht werden soll, seien zwar schön und gut, brächten im Ergebnis aber kaum etwas.
Das Problem explodierender Energiepreise und Heizkosten kann nicht mit Änderungen des Verteilerschlüssels gelöst werden. Hier müssen die Ursachen angegangen werden. Das sind die energetischen Standards im Wohnungsbestand, erklärte Rips.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Mieterbund e.V. (DMB)
Ulrich Ropertz, Sprecher, Presse
Littenstr. 10, 10179 Berlin
Telefon: (030) 223230, Telefax: (030) 22323100