Pressemitteilung | Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM)
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Milch-Gipfeltreffen zum Tourabschluss "BDM on tour - FĂŒr einen Milchmarkt mit Aussicht"

(Freising) - Nach 14 Tagen, ĂŒber 4.000 km quer durch Deutschland und ĂŒber 30 Stationen und Aktionen endete die große BDM-Deutschlandreise unter dem Motto "BDM on tour - FĂŒr einen Milchmarkt mit Aussicht" am Montag mit einem sprichwörtlichen Höhepunkt - einem "Milch-Gipfeltreffen" auf der Alpspitze.

Ein Gipfeltreffen, das gleich in mehrfacher Hinsicht hohe Symbolkraft hatte: Die Milchviehhalter wollen hoch hinaus mit hoch gesteckten, ambitionierten Zielen und ĂŒberwinden dafĂŒr auch weite Strecken und hohe HĂŒrden, um diese zu erreichen. Das machten zahlreiche, auch aus entfernteren Landkreisen angereiste Schlepper, die den Tourbus bis zur Talstation begleiteten, deutlich, aber auch eine Abordnung von 5 Schleppern, die die zum Teil sehr steilen Anstiege vom Tal bis hinauf zur Bergstation der Alpspitzbahn ĂŒberwanden. Bei strahlendem Sonnenschein und hervorragender Fernsicht konnte die zentrale Botschaft der Tour auf dem Gipfel und der Panoramaplattform AlpspiX noch einmal deutlich vor Augen gefĂŒhrt werden: Die Milchviehhalter engagieren sich einen Milchmarkt mit Aussicht, d.h. mit zukunftsfĂ€higer Perspektive. Von der Politik fordern sie dafĂŒr weitsichtiges Handeln, nicht ein Drehen an kleinen Stellschrauben, sondern Rahmenbedingungen fĂŒr den Milchmarkt, die eine wirtschaftlich nachhaltige Weiterentwicklung der Betriebe zulassen und damit auch der Generation der Betriebsnachfolger eine Chance geben.

Rund 120 GĂ€ste - und damit fast doppelt so viele wie ursprĂŒnglich geplant - nahmen zunĂ€chst die 5 Schlepperfahrer in Empfang, die den steilen Anstieg bewĂ€ltigt hatten. Von politischer Seite nahmen Ruth MĂŒller, Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion und Mitglied im Agrarausschuss, sowie Florian Streibl, Abgeordneter der Freien WĂ€hler im Bayerischen Landtag teil. Entschuldigt hatte sich Landtagskandidat Hans Urban von BĂŒndnis90Die GrĂŒnen, der im Stau auf der Autobahn stand.

BDM-Landesvorsitzender Hans Leis begrĂŒĂŸte die Tourkolonne und zeigte sich sehr erfreut ĂŒber die zahlreichen GĂ€ste, die zum Teil von weit her angereist waren, um beim Tourabschluss dabei sein zu können. Leis verwies die GĂ€ste aus der Politik auf die Notwendigkeit, zukĂŒnftig in Sachen Milch noch mehr auf die Forderungen und Argumente der BĂ€uerinnen und Bauern zu hören. Der Bauernverband habe bewiesen, dass er kein sachkundiger Vertreter der Interessen der bĂ€uerlichen Landwirtschaft sei. BDM-Sprecher und "Tourfahrer" Hans Foldenauer zog ein ResĂŒmee der letzten 14 Tage voller GesprĂ€che mit MandatstrĂ€gern aus Kommunen, Landtagen und Bundestag, mit Ministerinnen und Ministern, und vor allem BĂ€uerinnen und Bauern.

Es bedĂŒrfe einer Grundsatzdebatte ĂŒber die Ausrichtung der zukĂŒnftigen Agrarpolitik. Diese mĂŒsse vom Kopf auf die FĂŒĂŸe gestellt werden, mit einem Drehen an kleinen StellschrĂ€ubchen sei es nicht getan, erklĂ€rte Foldenauer. Mit einer Diskussion alleine um die Neuverteilung der Agrargelder werde nichts zu gewinnen sein, so Foldenauer weiter. Um Perspektiven fĂŒr die Milchviehbetriebe, ja die gesamte tierhaltende Landwirtschaft schaffen zu können, mĂŒsse vor allem an der Ausrichtung der Gemeinsamen Marktordnung (GMO) gearbeitet werden. Foldenauer kritisierte, dass in den letzten Jahrzehnten in erster Linie die Interessen der ErnĂ€hrungs- und Molkereiindustrie im Vordergrund standen, die mit möglichst billigen Rohstoffen versorgt werden sollten, um international wettbewerbsfĂ€hig zu sein.

"Als Ausgleich fĂŒr diese kĂŒnstliche Verbilligung erhalten die Landwirte staatliche Almosen in Form von Direktzahlungen", so Foldenauer. "Das ist unbefriedigend und wird weder der Leistung der BĂ€uerinnen und Bauern gerecht, noch ist es in ihrem Interesse. ZukĂŒnftig mĂŒssen in der Agrarpolitik wieder die Interessen der BĂ€uerinnen und Bauern im Vordergrund zu stehen, es muss ermöglicht werden, das Haupteinkommen ĂŒber den Verkauf der erzeugten Produkte zu erzielen. Erst dann können die Agrargelder gezielt fĂŒr die notwendigen Leistungen der Landwirtschaft fĂŒr die lĂ€ndlichen RĂ€ume, fĂŒr Umwelt- und Naturschutzmaßnahmen verwendet werden."

Ruth MĂŒller (SPD) und Florian Streibl (FW) sicherten den BĂ€uerinnen und Bauern ihre volle UnterstĂŒtzung bei der Umsetzung der genannten Ziele zu. Bernhard Heger, BDM-Bundesbeiratsmitglied, forderte von der Politik, den "Sonntagsreden" auch wirklich Taten folgen zu lassen. Wenn das nicht geschehe, nehme die ohnehin schon vorhandene große Politikverdrossenheit noch weiter zu.

BDM-Vorsitzender Stefan Mann wies noch einmal sehr ausdrĂŒcklich darauf hin, dass sehr viele der vom BDM vorausgesagten Entwicklungen auf dem Milchmarkt aufgrund der Nichtumsetzung notwendiger Maßnahmen eingetroffen seien. Das sollte ein Fingerzeig sein, bei zukĂŒnftigen Entscheidungen stĂ€rker auf die Argumente der BĂ€uerinnen und Bauern zu hören und weniger auf die der Lobbyisten der Molkereiwirtschaft, so Mann.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband Deutscher Milchviehhalter e.V. (BDM) Pressestelle Gutenbergstr. 7-9, 85354 Freising Telefon: (08161) 5384730, Fax: (08161) 53847350

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