Pressemitteilung | Deutscher Bauernverband e.V. (DBV)

Milchbörse: 99 Prozent aller Quotenanbieter erfolgreich / Preise für Milchquoten ziehen an

(Bonn) - Der durchschnittliche Milchquotenpreis im Bundesdurchschnitt ist bei der 14. Milch-börse am 2. November 2004 um 4 Cent auf 46 Cent je kg Milchquote gestiegen. Damit wur-de der viertniedrigste Quotenpreis seit Einführung der Milchbörse im Jahr 2000 erzielt. Der durchschnittliche Börsenpreis in den alten Bundesländern liegt bei 52 Cent je kg Milchquote und damit mehr als doppelt so hoch wie der durchschnittliche Milchquotenpreis von 25 Cent je kg in den neuen Bundesländern, wie der Deutsche Bauernverband (DBV) mitteilte.

Der niedrigste Quotenpreis konnte diesmal in Thüringen mit 21 Cent je kg Milchquote erzielt werden. Wieder einmal Spitzenreiter bei den Quotenpreisen ist das Übertragungsgebiet Oberpfalz in Bayern mit 75 Cent je kg Milchquote. Bemerkenswert ist, dass von den 3.718 Milcherzeugern, die Milchquote verkaufen wollten, 3.677 erfolgreich ihre Quote veräußern konnten, das entspricht fast 99 Prozent der Gesamtanbieter, In zehn Übertragungsgebieten konnten alle Anbieter ihre Quote verkaufen. Eine so hohe Anzahl von erfolgreichen Anbie-tern konnte bisher in keinem Börsenverfahren erzielt werden. Die angebotene Menge von insgesamt 162.130.060 kg konnte zu mehr als 93 Prozent (151.208.331 kg) verkauft werden.

Die Zahl der Anbieter wie auch das Gesamtangebot an Milchquote erreichte den niedrigsten Stand seit der Börse im Oktober 2002. Dagegen erreichte die Zahl der Nachfrager mit 10.844 den zweithöchsten Wert seit Einführung der Milchbörse. Auch die insgesamt nachgefragte Milchquotenmenge erzielte mit 329.710.647 kg die dritthöchste Nachfragemenge, seit es die Milchbörse gibt.

Nach Ansicht des DBV sind die Ergebnisse des 14. Milchbörsenhandelstermins vor allem mit den veränderten milchpolitischen Rahmenbedingungen zu erklären. So stand dieser Han-delstermin unter dem besonderen Zeichen, dass letztmalig Milchquote mit einem Prämien-anspruch gehandelt werden konnte. Schon beim nächsten Handelstermin für Milchquoten am 1. April 2005 wird die Milchprämie von der Quote entkoppelt, so dass dann keine Verbin-dung mehr zwischen Prämie und Quote besteht. Dieses hat viele Milcherzeuger dazu veran-lasst, zusätzliche Milchquote zu erwerben. Andere Milcherzeuger, die in absehbarer Zeit ihre Milchproduktion einstellen wollen, haben bewusst ihre Quote zu diesem Handelstermin nicht angeboten, um noch in den Genuss der entkoppelten Milchprämie ab dem nächsten Milch-wirtschaftsjahr zu kommen. Auch die hohe Überlieferung der Milchquote im abgelaufenen Milchwirtschaftsjahr und die damit verbundenen hohen Superabgaben haben viele Milcher-zeuger veranlasst, jetzt noch Milchquote zu erwerben.

Der DBV weist zudem darauf hin, dass der Preisanstieg bei den Milchquoten nicht auf höhe-re Preisforderungen der Quotenanbieter zurückzuführen ist. Auch in diesem Termin waren die Milchquotennachfrager preisbestimmend. Für den nächsten Milchbörsentermin am 1. April 2005 erwartet der DBV aufgrund der geänderten agrarpolitischen Rahmenbedingungen (Entkopplung der Milchprämie von der Milchquote) ein zunehmendes Angebot an Milchquote und entsprechende Auswirkungen auf die Milchquotenpreise.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Bauernverband e.V. (DBV) Godesberger Allee 142-148, 53175 Bonn Telefon: 0228/81980, Telefax: 0228/8198205

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