Pressemitteilung | Milchindustrie-Verband e.V. (MIV)

Milchindustrie blickt auf wechselreiches Jahr zurück

(Bonn) - Die Märkte für Milch und Milchprodukte entwickelten sich in der ersten Jahreshälfte 2001 zunächst sehr fest. Für nahezu alle Erzeugnisse wurden höhere Preise erzielt als im Jahr zuvor. In der Folge erhielten die Erzeuger deutlich mehr Milchgeld. Bei Butter und Magermilchpulver waren gegen Jahresende allerdings deutliche Preisrückgänge zu verzeichnen.

An Konsummilch wurden 2001 schätzungsweise 5,4 Millionen Tonnen hergestellt; im Tagesdurchschnitt war das etwas mehr als im Vorjahr. Bei gleichzeitig rückläufigem Export spricht dies für eine gewisse Verbrauchszunahme. Für Konsummilch und andere Basisprodukte des weißen Sortiments mussten die Molkereien aufgrund gestiegener Kosten für den Rohstoff Milch sowie Energie, Transport und Verpackung im Frühjahr zum Teil deutliche Preiserhöhungen vornehmen. Damit konnte der deutliche Leistungsrückstand im Vergleich zu Käsereien und Milchtrocknern allerdings aufgeholt werden.

Die Käseproduktion hat im Jahr 2001 einen neuen Höchststand erreicht. Mit schätzungsweise 1,87 Millionen Tonnen waren das 3,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zuwächse betrafen dabei fast ausschließlich Hart-, Weich- und Schnittkäse. Zum großen Teil wurden die zusätzlichen Mengen auf dem Inlandsmarkt abgesetzt. Der Verbrauch knüpfte an die Steigerungen der vergangenen Jahre an und bekam über mehrere Monate zusätzliche Impulse durch die BSE-Krise, die zeitweise zu einem Verzicht auf Fleischwaren führte. Die Käsepreise zogen weiter an.

Die Erzeugung von Magermilchpulver dürfte für das Jahr 2001 mit 300.000 Tonnen einen historischen Tiefstand erreicht haben. Der Verbrauch schrumpfte, das Drittlandsgeschäft, welches im Vorjahr noch geboomt hatte, brach regelrecht ein. Darüber hinaus war der Einsatz in Milchaustauschern bei den zeitweise sehr hohen Magermilchpulverpreisen und verminderten Kälberaufstallungen infolge der BSE-Krise deutlich reduziert. Hinzu kam, dass wegen der drohenden Quotenüberschreitungen vermehrt Vollmilch verfüttert wurde, wodurch in der zweiten Jahreshälfte das Angebot größer war als die Nachfrage. Die Preise bewegten sich näher an die Interventionsverwertung, nachdem sie im Frühjahr nur wenig von der historischen Höchstmarke des Vorjahres entfernt gewesen waren.

Der Buttermarkt befand sich nicht ganz im Gleichgewicht. Der Nachfragerückgang setzte sich fort und die Produktion nahm weiter ab. Hinzu kam, dass sich das Exportgeschäft stark beruhigte, nachdem die Europäische Kommission die Erstattungen um die Jahresmitte gesenkt hatte. Im Herbst, wenn normalerweise saisonale Angebotsengpässe auftreten und die Preise anziehen, mussten in diesem Jahr Abschläge hingenommen werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Milchindustrie-Verband e.V. (MIV) Adenauerallee 148 53113 Bonn Telefon: 0228/959690 Telefax: 0228/371535

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