Pressemitteilung | Wirtschaftsvereinigung Stahl - Standort Düsseldorf

Milliardenkosten durch Rohstoffe sind Risiko für Erholung der Stahlmärkte

(Düsseldorf) - "Die drohenden massiven Preissteigerungen bei Eisenerz und Kokskohle sind ein erhebliches Risiko für die konjunkturelle Erholung auf den Stahlmärkten", warnt Hans Jürgen Kerkhoff, Präsident der Wirtschaftsvereinigung Stahl. "Bereits eine Preissteigerung um zehn Prozent für diese Rohstoffe belastet die Stahlunternehmen mit Kosten von jährlich mehr als einer halben Milliarde Euro." Angesichts der derzeit diskutierten Preissteigerungen ist ein Vielfaches dieser Belastungen zu erwarten, die die Stahlindustrie nicht tragen kann.

Die Entwicklung auf den Rohstoffmärkten stehe damit in krassem Gegensatz zu der nach wie vor fragilen wirtschaftlichen Situation in Deutschland und der EU, so Kerkhoff. In Deutschland litten viele stahlverarbeitende Branchen noch unter einer niedrigen Kapazitätsauslastung. Mit Besorgnis sieht Kerkhoff, dass die Erzproduzenten das bewährte Benchmark-Preissystem verlassen wollen, bei dem feste Preise für ein Jahr ausgehandelt werden. "Abschlüsse in kürzeren Abständen hätten höhere Kosten, starke Preisschwankungen und eine geringere Planungssicherheit für die gesamte Wertschöpfungskette zur Folge."

Weltweit wurden im Jahr 2009 etwa 1,9 Milliarden Tonnen Eisenerz abgebaut. Davon werden rund 800 Millionen Tonnen überseeisch gehandelt. Je rund ein Drittel kommen aus Australien und Brasilien, der Rest verteilt sich auf verschiedene Länder, beispielsweise Schweden oder Südafrika. Drei große Gesellschaften, die brasilianische CVRD als Nummer Eins mit einem Markanteil von rund 33 Prozent, die australische Rio Tinto als Nummer Zwei mit 19 Prozent und die australische BHP Billiton mit 17 Prozent beherrschen mehr als zwei Drittel des überseeischen Eisenerzhandels.

Quelle und Kontaktadresse:
Wirtschaftsvereinigung Stahl Beate Brüninghaus, Leiterin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf Telefon: (0211) 6707-0, Telefax: (0211) 6707-310

(el)

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