Mindestinvestitionsvolumen in Agrarförderprogrammen senken
(Berlin) - "Frauen gründen anders - oft mit einem kleineren Investitionsbedarf. Trotzdem sind diese Projekte ein wichtiger Beitrag zum Familieneinkommen und zur Beschäftigungsförderung. Viele Förderinstrumente sind darauf nur unzureichend eingestellt", erklärt Brigitte Scherb, Präsidentin des Deutschen LandFrauenverbandes (dlv), im Rahmen der Agrarkredittagung 2009 des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes am 17. November 2009 in Berlin. Förderprogramme für die Landwirtschaft müssten dem im Sinne der Diversifizierung Rechnung tragen und entsprechend ausgestaltet werden. Scherb fordert eine Absenkung des Mindestinvestitionsvolumens der zinsgünstigen Darlehen aus den Agrarinvestitionsförderprogrammen auf unter 20.000 Euro. Darüber hinaus würde sie sich eine Ausweitung der Angebotsstruktur zur finanziellen Unterstützung des speziellen Bedarfs der LandFrauen im Bereich der hofnahen Gründungen wünschen.
Familienunternehmen seien nach wie vor ein Erfolgsmodell, unterstrich Scherb in ihrem Eingangsstatement. Sie verweist in diesem Zusammenhang aber auf die veränderte Rolle und das Selbstverständnis der Bäuerinnen. Frauen in der Landwirtschaft seien heute gut ausgebildet und trügen entscheidend zum Familieneinkommen bei. Die Studie des niedersächsischen Landwirtschaftsministeriums "Frauen sind ein Gewinn" beziffert den Beitrag der Frauen auf ein Drittel des Gesamteinkommens der bäuerlichen Familien, wobei die vom Bundesverfassungsgericht geforderte Berücksichtigung der Familienarbeit noch keinen Eingang in die Berechnung gefunden hat. "Es ist auffallend, dass gerade diese junge Frauengeneration von einem besonderen unternehmerischen Geist geprägt ist. Daraus erwächst der Wunsch nach mehr Verantwortung in den Betrieben. Dies muss sich stärker in einer partnerschaftlich orientierten Führung der Höfe niederschlagen", fordert Scherb.
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