Mindestlohn kein Thema für politische Ränkespiele / Wirtschaftsjunioren: Arbeitgeber und Arbeitnehmer müssen an einem Strang ziehen

(Berlin) - Die Wirtschaftsjunioren Deutschland sprechen sich gegen einen gesetzlichen Mindestlohn aus. „Löhne und Gehälter sind kein Thema für politische Ränkespiele, sondern Sache der Tarifparteien“, sagt die Bundesvorsitzende der Wirtschaftsjunioren Anja Kapfer. „Gesetzliche Mindestlöhne hebeln die Tarifautonomie aus, vernichten Arbeitsplätze und erschweren gerade Berufsanfängern den Berufseinstieg“, so Kapfer weiter. Insgesamt würden sie nur dazu beitragen, die Situation vor allem für gering Qualifizierte weiter zu verschlechtern. Die Wirtschaftsjunioren treten dafür ein, dass Unternehmen und Mitarbeiter gemeinsam handeln, um Qualifizierung und Leistungsvermögen insbesondere der Mitarbeiter im unteren Lohnsektor zu erhöhen. „Ein niedriger Lohn kann auch ein Ausgangspunkt sein, um sich weiter zu qualifizieren und mehr zu verdienen“, so Kapfer weiter. Dazu müssen aber Arbeitgeber und Arbeitnehmer an einem Strang ziehen.

Insgesamt werde der Standort Deutschland nur dann eine Zukunft haben, wenn mit guten Mitarbeitern die höchste Effizienz erreicht werde. „Diese Verantwortung muss aber auch von allen mitgetragen werden“, fordert Kapfer. Dazu gehöre auch die Bereitschaft, auf Schwarzarbeit zu verzichten und Leistungen anständig zu entlohnen. „Jedem, der sich in Deutschland für zehn Euro die Haare schneiden lässt, muss klar sein, dass davon kein Friseur anständig leben kann“, betont Kapfer. „Wir können nicht nach einer Geiz-ist-geil-Mentalität leben, jede Dienstleistung schwarz einzukaufen und dann Unternehmen die Schuld daran geben, dass nicht jeder von seinem Einkommen leben kann und einen Mindestlohn fordern“, sagt die Verbandschefin. „Die Frage der Lohnhöhe darf nicht zu einem Politikum werden“, sagt Kapfer. Das sei dem sozialen Frieden in Deutschland in gefährlicher Weise abträglich.

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(bl)