Mini-Jobs sind Vorbild für erfolgreiche Reform am Arbeitsmarkt
(Berlin) - Mini-Jobs sind eine der wenigen Erfolgsstorys unseres Arbeitsmarkts. Sie beweisen, dass auch in Deutschland viel mehr Arbeitsplätze möglich sind, wenn Arbeit von Kosten und Bürokratie entlastet wird, erklärte Arbeitgeberpräsident Dr. Dieter Hundt am 06. Dezember in Berlin.
Mit einem Zuwachs von rund einer Million Arbeitsplätzen binnen Jahresfrist haben Mini-Jobs Schwung in den Arbeitsmarkt gebracht. Vor allem die größere Flexibilität macht die geringfügige Beschäftigung für Betriebe und Arbeitnehmer attraktiv. Für Arbeitgeber, die bei Mini-Jobs eine Pauschale von 25 Prozent (12 Prozent Rentenversicherung, 11 Prozent Krankenversicherung und 2 Prozent Pauschalversteuerung) bezahlen, ist diese Form der geringfügigen Beschäftigung zwar etwas teurer als der heute etwa 21 Prozent betragende Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung. Insgesamt wird die Arbeit aber massiv von Kosten entlastet, da Arbeitnehmer für Minijobs keine Steuern und Sozialbeiträge bezahlen müssen, sagte Hundt.
Die Behauptung, Mini-Jobs wären ausschließlich aus der Umwandlung sozialversicherungspflichtiger Vollzeitstellen entstanden, entbehrt jeder Grundlage. Untersuchungen der Bundesagentur für Arbeit belegen im Gegenteil, dass die Ausweitung geringfügiger Beschäftigung zum größeren Teil mit Zuwächsen bei sozialversicherungspflichtiger Beschäftigung einhergegangen ist. Der Mini-Job-Erfolg beruht offenbar vor allem auch darauf, dass Schwarzarbeit in reguläre Beschäftigung umgewandelt wurde. Nach seriösen Schätzungen ist die Schwarzarbeit in Deutschland von 2003 bis 2004 erstmals seit vielen Jahren um gut einen Prozentpunkt zurückgegangen. Dies entspricht einem Arbeitsvolumen von ca. 12 Milliarden Euro.
Die Mini-Jobs bringen außerdem in diesem Jahr mehr als 4 Milliarden Euro in die Sozialkassen. Bei voller Sozialversicherungspflicht wären die Einnahmen der Sozialversicherung eher geringer, weil nur ein Teil der Beschäftigung erhalten bliebe bzw. wieder durch Schwarzarbeit ersetzt würde.
Mini-Jobs sollten deshalb nicht mies gemacht, sondern als Ansporn genutzt werden, um in Deutschland auf breiter Front die Ampeln am Arbeitsmarkt wieder auf Grün zu stellen. Jetzt heißt es, die richtigen Konsequenzen aus dem Arbeitsmarkterfolg der Minijobs zu ziehen und auch bei anderen Beschäftigungsverhältnissen die Abgabenbelastung zu senken. Wir brauchen deshalb vor allem weitere Reformen der Sozialversicherung, um die bereits lange zugesagte Senkung der Beitragssätze zu erreichen, erklärte Hundt.
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