Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) - Bundesvorstand

Mit dem Euro bricht eine neue Zeit an

(Berlin) - Der Countdown läuft. In Deutschland geht eine Ära zu Ende: Nach mehr als 50 Jahren wird die D-Mark durch neue Geldscheine und Münzen, den Euro, als gesetzliches Zahlungsmittel ersetzt. Dieses Ereignis ist für viele Menschen in Deutschland und in Europa von großer Bedeutung. Allerdings, die wichtigere Umstellung liegt bereits zwei Jahre zurück. Pünktlich zum 1. Januar 1999 startete das Projekt Europäische Wirtschafts- und Währungsunion mit der Einführung des Euro. Vielen Unkenrufen und ideologischer Querschüsse zum Trotz, hat sich der Euro als stabile Währung behauptet. Das vielfach beschworene Chaos ist ausgeblieben.

„Allerdings scheinen noch nicht alle bemerkt zu haben, dass damit eine neue Zeit angebrochen ist“, sagte DGB-Vorstandsmitglied Heinz Putzhammer am 3. Januar 2002 in Berlin. Teile der Wirtschaftspolitik seien immer noch im alten Nationalstaatsdenken verhaften. So scheinen im Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) die Sorgen der kleinen Länder mit höheren Inflationsraten die gesamteuropäische Sicht zu dominieren. Zudem könne man es sich nicht mehr leisten, nur auf Amerika zu vertrauen. Der Wirtschaftsraum Europa ist ähnlich groß wie der in den USA. „Europa muss sich deshalb selbst helfen und hat auch Verantwortung für die weltwirtschaftliche Entwicklung zu übernehmen“, so Putzhammer.

Leider könne die Einführung der Euroscheine und Münzen auch mit einem Wermutstropfen verbunden sein. „Mögliche Versuche des Groß- und Einzelhandels bei der Währungsumstellung verdeckte Preissteigerungen durchzusetzen, könnten sich als Bumerang erweisen“, sagte Putzhammer. Angesichts der derzeitigen Nachfrageschwäche würden Preiserhöhung die Konjunktur zusätzlich belasten. Dies wäre weder im Interesse der Verbraucher noch im Interesse des Groß- und Einzelhandels. Zudem würde die Bereitschaft der EZB, die Zinsen zu senken, mit Sicherheit abnehmen, sollten sich die Preissteigerungsraten - wenn auch nur kurzfristig – beschleunigen.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB) Henriette-Herz-Platz 2 10178 Berlin Telefon: 030/24060-0 Telefax: 030/24060-324

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